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Bildung kennt kein Alter: Lebenslang neugierig bleiben

Blick in die Praxis: Mein Freiwilliges Soziales Jahr im Mehrgenerationenhaus – Ein Jahr voller lehrreicher Begegnungen

Ein Jahr voller Begegnungen, neuer Herausforderungen und mit persönlichem Wachstum – Marlene Weiß erzählt von ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr im Mehrgenerationenhaus Monheim.

Als Marlene Weiß sich entschied, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu machen, stand sie vor der Frage: Wo genau will sie ihr Jahr absolvieren? Da sie bereits ehrenamtlich im Mehrgenerationenhaus Monheim tätig war, lag es nahe, ihre Zeit dort zu vertiefen. 

Vor ihrem FSJ hatte Marlene vor allem das Projekt „Demokratiewerkstatt Berliner Viertel“ des Mehrgenerationenhauses unterstützt, bei dem es darum ging, in einer interaktiven Schnitzeljagd Rassismus aufzuspüren und zu enttarnen. Doch sie wusste, dass es dort noch viele weitere spannende Projekte gab. Außerdem reizte sie, dass sie im Mehrgenerationenhaus aktiv mitgestalten und sich mit eigenen Ideen einbringen konnte, statt nur zuzusehen. Aber auch das Konzept des Mehrgenerationenhauses selbst begeisterte sie: Ein Ort, an dem sich Jung und Alt begegnen, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen – das klang für sie nach einer wertvollen Erfahrung. Hier wollte sie die Menschen kennenlernen und ihre sozialen Fähigkeiten weiterentwickeln.

Über sich hinauswachsen

„Besonders motivierte mich die Vorstellung, mich auf neue soziale Situationen einzulassen und über meinen eigenen Schatten zu springen“, erzählt Marlene. Anfangs war sie unsicher, wie sie mit älteren Menschen arbeiten würde, da sie bislang vor allem mit Kindern und Jugendlichen zu tun hatte. Doch genau diese Herausforderung wollte sie annehmen. 

Mittlerweile ist sie seit mehreren Monaten im Mehrgenerationenhaus Monheim tätig und hat viel gelernt. „Meine anfängliche Unsicherheit hat sich schnell gelegt“, berichtet sie.

Besonders begeistert ist Marlene, wie abwechslungsreich ihr Alltag ist: Sie unterstützt bei der Organisation von Veranstaltungen, begleitet Besucherinnen und Besucher und bringt sich in verschiedene Projekte des Mehrgenerationenhauses ein. Dabei schätzt sie vor allem die persönlichen Begegnungen: Sei es mit den Kolleginnen und Kollegen im Büro, bei Aktivitäten mit Seniorinnen und Senioren oder im Austausch mit Kindern und Jugendlichen. „Diese Gespräche und gemeinsamen Erlebnisse bereichern meinen Alltag enorm“, sagt sie. „Sie helfen mir, die unterschiedlichsten Bedürfnisse besser zu verstehen und offen und flexibel auf sie einzugehen.“ Außerdem hat sie gelernt, im Team zu arbeiten sowie offen und klar zu kommunizieren.

Ein Ort, der Menschen verbindet

Im Mehrgenerationenhaus wird für Marlene spürbar, wie sehr die Generationen voneinander profitieren können. Während ältere Menschen ihre Erfahrungen und Geschichten teilen, bringen Kinder und Jugendliche eine frische, unbefangene Sichtweise mit. „Dieser Austausch ist unglaublich wertvoll“, findet Marlene. „Es zeigt, dass ein Miteinander über Altersgrenzen hinweg nicht nur möglich, sondern auch bereichernd ist.“

Besonders beeindruckt hat sie, wie schnell sich ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt. Und durch ihr Engagement hat sie erlebt, wie erfüllend es ist, etwas Sinnvolles beizutragen und eine direkte Wirkung zu sehen – sei es durch ein dankbares Lächeln oder ein gelungenes Projekt. „Das FSJ hat mir gezeigt, dass ich wirklich etwas bewegen kann“, erzählt sie. Diese Erfahrung der Selbstwirksamkeit hat sie motiviert, sich auch weiterhin gesellschaftlich zu engagieren.

Lernen fürs Leben und die Zukunft

Ein weiterer Vorteil: Das FSJ im Mehrgenerationenhaus hat Marlene wertvolle praktische Einblicke in soziale Berufe ermöglicht und ihr bei der beruflichen Orientierung geholfen. „Ich habe durch meine Erfahrungen eine viel klarere Vorstellung davon bekommen, was ich in Zukunft machen möchte“, sagt sie. Zudem kann ein FSJ in vielen Studiengängen und Ausbildungen als Vorpraktikum anerkannt werden.

Mit Blick auf die Zukunft ist sie sich sicher, dass die Erfahrungen aus ihrem FSJ ihr sowohl im Berufs- als auch im Privatleben weiterhelfen werden. Organisatorische und kommunikative Fähigkeiten, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, flexibel auf neue Situationen zu reagieren und mit Menschen aller Altersgruppen umzugehen – all das sind Kompetenzen, die sie nun mitnimmt.

Marlene ist froh über ihre Entscheidung und kann ein FSJ im Mehrgenerationenhaus nur empfehlen. „Es ist eine Zeit voller wertvoller Begegnungen, lehrreicher Momente und persönlicher Entwicklung – eine Zeit, die mich nachhaltig geprägt hat.“ Wer sich sozial engagieren möchte, sollte diese Chance unbedingt ergreifen. „Es ist eine einmalige Gelegenheit, über sich hinauszuwachsen und gleichzeitig etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun.“