Dortmund stand im Jahr 2015 im medialen Interesse bei der Ankunft vieler Geflüchteter. Geblieben sind die Bilder von Zügen voller Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten, die am Hauptbahnhof ankamen und von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt freundlich in Empfang genommen wurden. Die starke mediale Präsenz ist mittlerweile abgeebbt. Bemühungen zur Integration von Geflüchteten finden abseits des Medienrummels statt.
Das Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum Dortmund e. V. in Dortmund-Dorstfeld ist ein Ort der Begegnung und des Miteinanders im Stadtteil. Hier wird Wert darauf gelegt, Geflüchtete und Einheimische zusammenzubringen, um sie in den gemeinsamen Austausch zu bringen, Kontakte und Unterstützungen zu ermöglichen. Im Jahr 2016 trat das Haus an Engagierte des Vereins „Projekt Ankommen“ heran. Der gemeinnützige Verein unterstützt Geflüchtete im gesamten Stadtgebiet von Dortmund bei der Integration. Schon kurz nach dem ersten Kontakt nahm die Idee einer Kooperation zwischen dem Mehrgenerationenhaus und dem Verein an Fahrt auf, so Anke Piepenstock, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses. „Schnell war die Idee geboren, das Projekt „Coffee with friends“ im Offenen Treff des Mütterzentrums anzubieten. Wir wollten Geflüchteten und an einer Patenschaft interessierten Einheimischen die Möglichkeit geben, sich in gemütlicher Atmosphäre kennenzulernen, um die neuen Dortmunderinnen und Dortmunder in den Stadtteil zu integrieren. Hier können Menschen sich treffen, zusammen spielen und sich gegenseitig Ratschläge geben.“
Dieses offene Forum kommt im Mehrgenerationenhaus gut an. Jeden dritten Sonntag im Monat treffen sich Paten, an einer Patenschaft Interessierte, Geflüchtete und freiwillig Engagierte des Projekts Ankommen, die die Treffen organisieren. Manche Gäste sind jedes Mal dabei, andere kommen nur gelegentlich für eine Stunde ins Mütterzentrum. Das Projekt „Coffee with friends“ lebt vom Engagement der Freiwilligen. Diese leisten Organisationsarbeit und haben auch Angebote anderer Träger im Blick, die im Mehrgenerationenhaus oder in dessen Umfeld stattfinden. So entstehen durch die Treffen im Café häufig auch Kontakte zu MigrantInnenorganisationen, Stadtteilinitiativen oder Berufsberatungsstellen.
Anke Piepenstock freut sich, dass der Treffpunkt im Mehrgenerationenhaus ein Erfolg ist: „Wenn ich sehe, dass Geflüchtete ohne Deutschkenntnisse regelmäßig hier sind, sich öffnen, Deutsch lernen und plötzlich auch andere Angebote des Mehrgenerationenhauses nutzen, dann sehe ich, dass Integration gelingt. Es müssen nicht immer die großen Aktionen sein – nachhaltig für die Integration ist das kontinuierliche Engagement im Kleinen.“
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