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Integration von Menschen mit Flucht- bzw. Migrationserfahrung

Aufbau eines Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung

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Durch den starken Anstieg der Fluchtmigration und das anhaltend hohe Niveau globaler und europäischer Wanderungsbewegungen sind Fragen der Migration und Integration in den Mittelpunkt der politischen und gesellschaftlichen Diskussion in Deutschland gerückt. Vor diesem Hintergrund gewinnt auch die Migrations- und Integrationsforschung in Deutschland erheblich an Bedeutung. Allerdings werden die Strukturen der hohen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Relevanz des Forschungsfeldes bisher nicht gerecht.

Ohne eine fundierte Forschung und eine evidenzbasierte Unterrichtung von Öffentlichkeit, Zivilgesellschaft und Politik ist es ein Leichtes, Mutmaßungen anzustellen, Falschinformationen zu verbreiten und ein Klima zu schaffen, das von Misstrauen und Vorurteilen gegenüber Zuwanderinnen und Zuwanderern geprägt ist.

Es bedarf also einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Forschungsinfrastruktur, um Integrationspolitik auf der Grundlage einer soliden Datenbasis gestalten zu können. Der Deutsche Bundestag hatte 2016 beschlossen, das Bundesfamilienministerium mit dem Aufbau des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung zu beauftragen. Dafür stehen im Zeitraum von 2017 bis 2020 6,8 Millionen Euro zur Verfügung.

Ende Juni war es soweit: Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley und der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller gaben den Startschuss zur Gründung und zum Aufbau eines Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). Das Zentrum steht auf zwei Säulen: einem Institut in Berlin und einem bundesweiten Netzwerk von Forschungseinrichtungen.

Am DeZIM soll analysiert werden, wie sich Migration und sozialer Wandel bedingen. Im Fokus sollen dabei Fragen der Familien-, Gleichstellungs-, Jugend-, Senioren- und Engagementpolitik stehen. Unter anderem geht es um die Frage, wie freiwilliges Engagement und Integration gemeinsam gefördert werden können. Ein Themenbereich, in dem gerade die Mehrgenerationenhäuser mit guten Ideen aktiv sind.

Um den regionalen Bezug zu stärken, wird das Bundesfamilienministerium mit interessierten Bundesländern Kooperationsvereinbarungen abschließen. Erste Vereinbarungen wurden bereits mit den Ländern Berlin, Niedersachsen und Baden-Württemberg geschlossen, die die Integrations- und Migrationsforschung auf Landesebene strukturell ausbauen möchten.

Der Aufbau des DeZIM wird vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität zu Berlin koordiniert. In 2018 stehen der schrittweise Aufbau des Instituts sowie die Weiterentwicklung von Netzwerkstrukturen der Forschungsgemeinschaft an.

Stabstelle Flüchtlingspolitik, BMFSFJ