Offene Gesellschaft Freital - 1. Zuckerfest Freital – kultureller Brückenbau für ein harmonisches Miteinander
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Schlagworte:
Bürgerbeteiligung, Freiwilliges Engagement, Freizeitgestaltung, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte
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Demografietyp:
2 Alternde Städte/Gemeinden mit sozio-ökonomischen Herausforderungen
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Aufeinander zugehen, das Schöne im Fremden und Mut an kultureller Freundschaft entdecken: unser Zuckerfest bietet dafür die Möglichkeit.
Die Idee, das muslimische Zuckerfest in Freital zu feiern, entstand 2018 vor dem Hintergrund, dass Bürger*innen und Geflüchteten eine Möglichkeit geboten werden sollte, ihrer Kultur Raum zu bieten und Unsicherheiten bzw. Unwissenheit gegenüber anderen Kulturen abzubauen. Die Herausforderung war dabei, trotz Ängste und Widerstände die verschiedenen Menschen und Kulturen zusammenzubringen, vorhandene Strukturen und Weltbilder für neue Eindrücke zu öffnen und Neugier für die Welt außerhalb des eigenen Horizontes zu wecken. Das gemeinsame Fastenbrechen zum Ende des Ramadan, seit jeher als geselliges, freudiges Fest bekannt, diente als ideale Gelegenheit, gerade im Jahr 2018, als es mit dem bundesweiten „Tag der offenen Gesellschaft“ zusammenfiel. Muslimische Mitbürger*innen und Freitaler*innen konnten ins Gespräch kommen und hatten die Chance, neue Eindrücke zu sammeln. Der Tag war eine besondere Gelegenheit, zu zeigen, dass die Stadt Freital und ein Großteil ihrer Bürger*innen von Vielfalt geprägt sind und für eine offene Gesellschaft stehen. Der Entwicklungsprozess wurde geprägt durch eine fruchtbare Netzwerkarbeit und beinhaltete verschiedenste Sichtweisen von Geflüchteten, Zugezogenen und Einheimischen. Die gemeinsame Tafel bzw. das gemeinsame Essen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung aber auch ein Vortrag über die Hintergründe des Ramadan/Fastenbrechens sowie eine Bildcollage, welche von einer Muslimin erstellt und vorgetragen wurde, waren prägend für die Veranstaltung.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Bei unserem Projekt waren Menschen jeden Alters involviert und willkommen, was auch sehr gut angenommen wurde. Viele Kinder und Erwachsene, aber auch Senioren und einige Jugendliche haben teilgenommen. Neben den ehrenamtlichen Mitarbeitern unseres Mehrgenerationenhauses haben auch die Mitglieder der Initiative Refugees and Friends tatkräftig mitgearbeitet und schon im Vorfeld die Idee mit ausgearbeitet und bei der Planung mitgewirkt. Die Speisen wurden in Gänze von den Gästen zubereitet und mitgebracht. Besonders beeindruckend gestaltete sich der Ablauf des Festes, denn es ging eine unglaubliche Hilfsbereitschaft von den Gästen aus. Hand in Hand wurde angepackt, einander geholfen und am Ende alles engagiert aufgeräumt. Um die Kommune bestmöglich mit einzubeziehen und an den Festlichkeiten teilhaben zu lassen, luden wir die Stadträte und den Bürgermeister ein. Auch die zahlreichen Vereine und Initiativen aus Freital und Umgebung, welche selbst schon mit den Themen Flucht, Zuwanderung und Integration in Berührung kamen wurde eingeladen, um auch den Weg zu ebnen für potentielle zukünftige Zusammenarbeit und gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Wertvolle und umfangreiche Beiträge zum großen Erfolg unseres Projekts haben unsere Kooperationspartner geleistet: die Tafel Freital, der Jugendmigrationsdienst Caritas Dresden e.V., das Koordinationsbüro für soziale Arbeit Freital sowie natürlich Refugees and Friends als Mitorganisatoren.
Wirkung
Tatsächlich wurden die Ziele, welche wir uns gesteckt haben, nicht nur erreicht, sondern bei Weitem übertroffen. Die große Teilnehmerzahl hat gezeigt, dass wir die Zielgruppe richtig ausgewählt und passend angesprochen haben. Wir hatten mit etwa 30 Teilnehmer*innen gerechnet, um die 80 waren es schließlich. Menschen jeden Alters waren vertreten, aus 10 verschiedenen Nationen. Dies war positiv überraschend für uns, da wir nicht nur mit einer deutlich geringeren Teilnehmerzahl sondern auch mit einem weniger diversen Personenkreis gerechnet hatten. Wir werden die Veranstaltung definitiv in diesem Jahr wiederholen, und das Programm nach Möglichkeit noch ausbauen. Der Tag hinterließ einen starken Eindruck sowohl bei den Organisatoren als auch den Gästen und hat uns gezeigt, was alles möglich sein kann. Daraus resultierten weitere tolle Projekte wie ein Frauentreff und eine generelle Stärkung des Fokus auf Diversität und Vielfalt in unserem Haus.
Erfahrungsbericht
Wir waren sehr überrascht und erfreut über die begeisterte und rege Teilnahme an unserem Projekt und die darauffolgende, sehr positive Resonanz. Toll war, dass trotz unserer eigenen Ängste und Unsicherheiten und den möglichen Schwierigkeiten/Widerstände ein klares Zeichen für die Weltoffenheit unser Stadt gesetzt werden konnte. Deswegen möchten wir den Tipp geben, solche Projekte Selbstbewusst, mutig und offensiv anzugehen und sich den Widerständen zu stellen. Intensive Öffentlichkeitsarbeit und gute Kommunikation mit Bürgern und Beteiligten helfen dabei, die richtigen Anstöße zu geben und eine Lanze zu brechen für eine weltoffene Gesellschaft.
Kontaktdaten
„Regenbogen“ Familienzentrum e.V.
Poststraße 13, 01705 Freital
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0351 / 6441539
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projektleitung@regenbogen-freital.de
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