Interkultureller Frauentreff
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Schlagworte:
Beratung und Unterstützung von Familien, Bildung, Bürgerbeteiligung, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Offener Treff
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Demografietyp:
1 Stark schrumpfende und alternde Gemeinden in strukturschwachen Regionen
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Interkulturelle Frauengruppe - voneinander und miteinander lernen. Soziale Netzwerke knüpfen und die Isolation aufbrechen.
Über unser Sprachpatenprojekt für Kinder und Jugendliche kam der Kontakt zu den Familien und vor allem zu den Frauen syrischer, afghanischer und irakischer Familien zustande. Einige der jungen Frauen haben darum gebeten ebenfalls eine "Sprachpatin" zu bekommen. Sie sind durch ihre familiären Aufgaben häuslich sehr gebunden und können nicht an Sprachkursen teilnehmen. Sie leiden darunter nicht mehr Teil einer größeren Gemeinschaft zu sein und leben relativ isoliert. Wir laden die Frauen regelmäßig ins MGH zum gemeinsamen Austausch ein. Ziel ist es, einen Treffpunkt zu schaffen, der ihnen vertraut ist, wo sie sich Rat und Hilfe holen können. Ein Treffpunkt, an dem es möglich ist, Kontakte mit deutschen Müttern zu schließen. Im MGH gibt es unterschiedliche Angebote für Familien mit Kindern. Unser Treffen schafft einen niedrigschwelligen Zugang zu diesen Angeboten. Wir laden auch deutsche Frauen ein, um Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen und die Isolation aufzubrechen. In gemeinsamen Gesprächen fungieren einige der Frauen als Dolmetscherinnen und ermöglichen für alle die Erweiterung ihrer Sprachkenntnisse. Mit den deutschen Frauen werden Erfahrungen z.B. über Kindergärten und Schule besprochen. Einheimische Frauen lernen viel über die Kultur, die Gewohnheiten und z.B. die Erziehung in syrischen, irakischen oder afghanischen Familien. Es findet letztendlich eine Begegnung auf Augenhöhe statt und beide Seiten erleben diese Treffen als sehr bereichernd.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Bereits in unserem Sprachpatenprojekt engagieren sich häufig Seniorinnen und Senioren, die aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden sind und nach einer sinnstiftenden Tätigkeit gesucht haben. Bei der Frauengruppe kommen zunehmend auch die älteren zugewanderten Frauen und bei den deutschen Frauen engagieren sich verschiedene Altersgruppen im gemeinsamen Bemühen den neu zugewanderten Frauen eine Brücke in unsere Kultur zu bauen.
Wirkung
Aus diesem Frauentreff haben sich zwei Sprachlerngruppen gebildet. Diese Frauen treffen sich zusätzlich wöchentlich mit einer "Sprachpatin" um ihre Sprachkompetenz zu erweitern. Es geht darum Alltagskompetenz zu gewinnen, sich beim Einkaufen, bei Behörden etc. besser zurechtzufinden. Die einheimischen Frauen werden sensibilisiert für die Situation der Neuzugewanderten und erhalten Einblicke in deren Geschichten. Sie wirken als Multiplikatoren in die Gesellschaft, um die Akzeptanz für unsere neuen Mitbürger zu erhöhen.
Erfahrungsbericht
Es ist wichtig, sich auf die ganz unterschiedlichen Familien einzulassen. Wir haben sehr gebildete junge Frauen unter den Neuzugewanderten, aber auch Frauen, die kaum über eine nennenswerte Schulbildung verfügen. Es gibt eine hohe Bereitschaft sich gegenseitig zu unterstützen und diese Ressourcen nutzen wir im Projekt. Unter dem Motto Flüchtlinge helfen Flüchtlingen binden wir die Frauen ein, die über größere sprachliche Kompetenz verfügen. Diese sind gerne bereit und sehr froh ein Stück Verantwortung mit übernehmen zu können.
Kontaktdaten
Familientreff der Geschwister-Gummi-Stiftung
Negeleinstraße 5, 95326 Kulmbach
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09221 / 801181-1
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familientreff@gummi-stiftung.de
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