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Freiwilliges Engagement

Engagement und Qualifikation im Bundesfreiwilligendienst - Einblicke aus dem Mehrgenerationenhaus Merseburg

Sich für andere engagieren und das eigene (berufliche) Profil schärfen? Das Mehrgenerationenhaus Merseburg ermöglicht seinen Bundesfreiwilligendienstleistenden beides. Die Freiwillig Engagierten können sich nicht nur aktiv in die Ausgestaltung der generationenübergreifenden Angebote des Hauses einbringen. Vielmehr bietet ihnen das Haus auch ein praxisorientiertes Weiterbildungsprogramm.

Seit Oktober 2011 sind unter den insgesamt über 100 Freiwillig Engagierten im Mehrgenerationenhaus Merseburg auch 13 Bundesfreiwilligendienstleistende (BFDler) aller Altersgruppen aktiv – von Abiturientinnen und Abiturienten bis zu Pensionärinnen und Pensionären. Im Rahmen ihres 18-monatigen Einsatzes bringen sie sich in die vielfältigen Projekte des Hauses ein: „Von der Planung bis zur Realisierung und Dokumentation unserer Angebote sind die Freiwilligen überall dabei. Sie sind fest integriert in die Arbeitsprozesse im Haus und agieren auf Augenhöhe mit den Hauptamtlichen", so der Leiter des Mehrgenerationenhauses Merseburg Peter Wetzel.

Das Besondere an einem Bundesfreiwilligendienst im Mehrgenerationenhaus Merseburg ist, dass den BFDlern neben dem täglichen Einsatz mit und für Menschen aller Generationen ein besonders vielfältiges und praxisorientiertes Weiterbildungsprogramm geboten wird, das viele über die für BFDler gesetzlich vorgeschriebenen Seminartage hinaus nutzen. Im Laufe ihres 18-monatigen Engagements besuchen sie durchschnittlich 14 zusätzliche Seminare des Mehrgenerationenhauses. „Für viele sind unsere hauseigenen Qualifizierungsmöglichkeiten ein ganz wichtiger Anreiz, den Bundesfreiwilligendienst gerade auch bei uns zu leisten. Wir haben von Anfang an darauf gesetzt", erklärt Peter Wetzel. Jeder BFDler im Mehrgenerationenhaus kann aus einer Vielzahl an Angeboten das Passende für sich auswählen. „Von Rhetorikschulungen über Workshops für digitale Fotografie bis zu Bildungsreisen nach Berlin, Weimar und Magdeburg wird bei uns alles geboten", sagt Peter Wetzel. Ganz aktuell gibt es einen Kurs zu Web-2.0-Medien. Regelmäßig kommen auch externe Expertinnen und Experten ins Haus. „Wir arbeiten schon seit 20 Jahren in der Erwachsenenbildung", berichtet Peter Wetzel. „Durch die Kombination aus eigener Expertise und externen Fachleuten funktionieren wir wie eine Mini-Volkshochschule."

Weiterbildungsangebote als Chance erkannt

Anja Bönisch kann das bestätigen. Die Bundesfreiwilligendienstleistende nimmt so oft wie möglich an den Weiterbildungsangeboten des Mehrgenerationenhauses teil. „Das ist ein großer Pluspunkt an meiner Tätigkeit im Mehrgenerationenhaus, es ist immer eine Wissenserweiterung. Das kommt auch bei vielen Arbeitgebern gut an. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass mir die beim Bundesfreiwilligendienst gemachten Erfahrungen und die Weiterbildungen bei der Suche nach einer neuen Stelle helfen werden", erzählt sie. Vor allem beeindruckt sie, wie sich das Mehrgenerationenhaus Merseburg über die gesetzlich vorgeschriebenen Seminartage hinaus für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung seiner BFDler einsetzt. „Im Mehrgenerationenhaus Merseburg wird Weiterbildung von beiden Seiten als Chance wahrgenommen", so Bönisch.

Die studierte Eventmanagerin war eine der ersten, die im Oktober 2011 ihren Bundesfreiwilligendienst im Mehrgenerationenhaus Merseburg angetreten hat. Ihre beruflichen Erfahrungen bringt sie nun in die Arbeit des Mehrgenerationenhauses ein. „Besonders gern gestalte ich erlebnisorientierte Freizeitangebote für Kinder", sagt sie. Vor ihrem Bundesfreiwilligendienst hatte Anja Bönisch in ihrem Beruf nur wenig Erfahrung in der Arbeit mit Kindern. Diese gefällt ihr jetzt so gut, dass sie zukünftig gern Events für den Nachwuchs organisieren möchte. Dass die BFDler ihre persönlichen Interessen mit ihrem Engagement im Mehrgenerationenhaus verbinden, ist auch Peter Wetzel sehr wichtig. „Die Freiwilligen haben bei uns immer die Chance, sich in Angebotsbereichen  zu engagieren, die gut zu ihren Kompetenzen passen", erklärt er.

Nicht nur für die vorgeschriebene fachliche Begleitung der Bundesfreiwilligen, sondern auch für den persönlichen Austausch nimmt man sich Zeit. Das geschieht im Mehrgenerationenhaus Merseburg mindestens alle sechs Monate. Bei den vom Mehrgenerationenhaus konzipierten „Profilgesprächen" kommen der oder die Freiwillige mit Peter Wetzel und einer pädagogischen Begleiterin zu einem Sechsaugengespräch zusammen. Laut Wetzel nutzen viele BFDler diese Gelegenheit auch, um Wünsche für neue Weiterbildungsangebote zu äußern. Dass sie dabei immer auf offene Ohren stoßen, kommt gut an. „Dadurch kann ich mich gut mit dem Mehrgenerationenhaus identifizieren und bin noch stärker motiviert", erklärt Anja Bönisch.

Mit besten Voraussetzungen für den (Wieder-)Einstieg

Die ersten BFDler, die im Herbst 2011 im Mehrgenerationenhaus Merseburg anfingen, gehen nun auf das Ende ihrer Einsatzzeit zu. Nicht nur die Arbeitssuchenden unter ihnen sind inzwischen für die Suche nach einem Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz gut gewappnet. „Bundesfreiwilligendienstleistende, die in einem Mehrgenerationenhaus tätig waren, können belegen, dass sie mit ihrem Einsatz einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft geleistet haben", sagt Peter Wetzel. Für die Zeit danach stellt das Mehrgenerationenhaus ein „Bildungskonto" aus. Darin werden alle Weiterbildungen aufgeführt, welche die oder der Bundesfreiwilligendienstleistende wahrgenommen hat. Einen Erfolg kann sich das Haus jetzt schon auf die Fahnen schreiben: Eine Absolventin eines Lehramtsstudiums hat noch vor Abschluss ihres Bundesfreiwilligendienstes eine Referendarstelle als Russisch- und Ethiklehrerin an einer Merseburger Schule bekommen und hat im April dort anfangen. Sie hatte während ihrer Zeit im Mehrgenerationenhaus stark pädagogisch orientierte Aufgaben und war an der Entwicklung mehrerer Weiterbildungsangebote beteiligt.

Auch Anja Bönisch ist zuversichtlich, dass der Bundesfreiwilligendienst im Mehrgenerationenhaus Merseburg ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert – sowohl durch den täglichen  Einsatz  im Mehrgenerationenhaus selbst als auch durch die vielen Weiterbildungskurse, die sie besucht hat. Peter Wetzel liegt noch ein weiterer Aspekt auf dem Herzen: „Der Bundesfreiwilligendienst passt in vielen Bereichen wunderbar zu unserer Arbeit. Mit dem Weiterbildungsprogramm möchten wir den freiwillig Aktiven auch unsere Anerkennung für ihr Freiwilliges Engagement ausdrücken."