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Die Vermittlungsdrehscheibe in Lindau

Das Mehrgenerationenhaus „Treffpunkt Zech" in Lindau am Bodensee plant, gemeinsam mit der Stadt eine zentrale Anlaufstelle zur Vermittlung Haushaltsnaher Dienstleistungen einzurichten. Dabei sollen vor allem lokale Unternehmen und Betriebe angesprochen werden. Die Etablierung der Vermittlungsstelle ist für das Mehrgenerationenhaus ein Schritt zur nachhaltigen Sicherung der Einrichtung und ein Beitrag zur Standortattraktivität der Kommune. Im Interview berichtet die Koordinatorin Gabriele Zobel über die konkreten Pläne des Mehrgenerationenhauses.

Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrem Mehrgenerationenhaus bereits im Bereich Haushaltsnahe Dienstleistungen gemacht?

Der Stadtteil Lindau-Zech zeichnet sich durch ein lebendiges Miteinander der Generationen aus. Das Thema Haushaltsnahe Dienstleistungen spielt vor allem für unsere älteren Bürgerinnen und Bürger eine große Rolle. Das Mehrgenerationenhaus bietet in diesem Bereich bereits unterschiedliche Dienstleistungen rund um Haushalt und Garten an. Dazu gehören beispielsweise Fahrdienste, Umzugshilfen, kleinere Reparaturarbeiten, aber auch Hilfestellung bei technischen Problemen wie kürzlich bei der Umstellung auf den digitalen Fernsehempfang. Die Anfragen werden von einer Mitarbeiterin in der Koordinierungsstelle bearbeitet und von freiwillig engagierten Helferinnen und Helfern des Stadtteils gegen ein kleines Entgelt ausgeführt. Somit können wir auch Seniorinnen und Senioren, die nur eine kleine Rente beziehen, mit Dienstleistungen dieser Art im Alltag unter die Arme greifen.

Aktuell planen Sie eine zentrale Anlaufstelle zur Vermittlung Haushaltsnaher Dienstleistungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lokaler Unternehmen. Wie kam das Projekt zustande?

Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Lindau und des Mehrgenerationenhauses. Die Stadt ist bestrebt, die wirtschaftliche Attraktivität der Region zu erhöhen und potenzielle Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Lindau zu gewinnen. Auf der anderen Seite möchte das Mehrgenerationenhaus seine Stärke als Dienstleister weiter ausbauen.

Wie funktioniert die Kooperation?

Schon seit langem kooperiert das Mehrgenerationenhaus erfolgreich mit lokalen Unternehmen. Die umliegenden Firmen nutzen beispielsweise regelmäßig unseren Mittagstisch. Darauf aufbauend möchten wir nun das Mehrgenerationenhaus als Vermittlungsdrehscheibe etablieren. Die zentrale Koordinierungsstelle wird künftig an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lokaler Unternehmen Haushaltsnahe Dienstleistungen wie Umzugshilfen, Betreuungsangebote in Randzeiten oder Reinigungsdienste vermitteln. In erster Linie werden die Leistungen von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie freiwillig Engagierten ausgeführt. Können wir eine Anfrage nicht mit unseren eigenen Ressourcen bewerkstelligen, vermitteln wir externe Anbieter in der Umgebung. Für die Vermittlung zahlen interessierte Firmen je nach Unternehmensgröße eine jährliche Servicepauschale an das Mehrgenerationenhaus. Für die vom Mehrgenerationenhaus vermittelten externen Dienstleistungen zahlen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Firmen dann ein separates Entgelt an den Dienstleisterin oder den Dienstleister.

An wen richtet sich die zentrale Anlaufstelle?

Mit dem Vorhaben möchten wir ganz gezielt Berufstätige noch besser erreichen als bisher und ihnen somit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. Darüber hinaus können die Dienstleistungsangebote auch denjenigen helfen, die nach einer Pause wieder in den Beruf einsteigen wollen, zum Beispiel nach der Elternzeit. In unserem Stadtteil leben viele Familien mit Migrationshintergrund; die Frauen können die Vermittlungsstelle als Unterstützungsangebote nutzen, um erste Schritte in eine Berufstätigkeit zu gehen.  

Wer profitiert von der Kooperation

Eine erfolgreiche Kooperation wäre für Kommune und Mehrgenerationenhaus, aber auch für den gesamten Wirtschaftsstandort Lindau eine Bereicherung. Vor allem aber profitieren die Bürgerinnen und Bürger der Stadt davon – sowohl diejenigen, die Dienstleistungen empfangen, als auch die Freiwillig Engagierten, die Dienstleistungen erbringen.

Welche Schritte sind als nächstes geplant?

Zunächst werden wir potenzielle Unternehmen kontaktieren und in persönlichen Gesprächen unser Vorhaben vorstellen. Ganz wichtig ist uns, die Firmen aktiv in die Planung des Projekts einzubinden, denn sie können uns am besten sagen, mit welchen konkreten Angeboten an Haushaltsnahen Dienstleistungen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geholfen werden kann. Im Anschluss planen wir eine Auftaktveranstaltung im Rahmen eines „Zukunftsworkshops", bei dem alle Beteiligten ihre Ideen für die praktische Umsetzung einbringen und diskutieren können. Eine begleitende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit darf dabei natürlich auch nicht fehlen.