Kunst am Radweg - ein Projekt aus dem Mehrgenerationenhaus Lauda-Königshofen
Als Jochen Christ seinen Schülerinnen und Schülern das erste Mal von der Aktion „Kunst am Radweg" erzählte, schaute er zunächst in fragende Gesichter. „Kunst und Fahrradfahren – was hat das miteinander zu tun", fragte eine seiner Schülerinnen.

Die Idee zur Aktion stammt aus dem Mehrgenerationenhaus „Bürgertreff Taubertal" in Lauda-Königshofen. Bei einer Radtour mit Engagierten aus dem Mehrgenerationenhaus entlang des Radwegs „Liebliches Taubertal" hatte Koordinatorin Gisela Keck-Heirich den Einfall, den Weg durch Kunstgegenstände zu verschönern. Nach gemeinsamen Überlegungen, welche Skulpturen man erstellen könnte, kam die Idee alte Fahrräder aus dem Fundbüro der Stadt neu zu gestalten und auszustellen. „Mit Kunst am Radweg wollen wir einen Hingucker schaffen, der Vorbeifahrende zum Lächeln bringt und zum Verweilen einlädt", so die Initiatorin.
Jung und Alt arbeiten Hand in Hand
Die Aktion des Mehrgenerationenhauses wird von vielen Akteuren unterstützt, darunter die Stadt sowie verschiedene Schulen und Unternehmen aus Lauda-Königshofen. Den Schülerinnen und Schülern der Werkrealschule ist das Mehrgenerationenhaus schon aus dem Unterricht bekannt, denn sie kommen jede Woche für zwei Stunden ins Haus und arbeiten dort ehrenamtlich in der Kinderbetreuung mit. Auch die neue Aktion ist bei den jungen Menschen auf großes Interesse gestoßen.
In das Projekt bringt jeder der beteiligten Partner seine Fähigkeiten ein – lokale Firmen sandstrahlen die Fahrräder und bereiten sie so vor, damit Schülerinnen und Schüler die Räder künstlerisch gestalten können. Seniorinnen und Senioren aus dem Mehrgenerationenhaus helfen bei Reparaturarbeiten, manchmal wird dazu sogar der Schweißbrenner ausgepackt. So entwickelte sich ein kommunales Gemeinschaftsprojekt über Altersgrenzen hinweg. „Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, erfahrene Handwerkerinnen und Handwerker sowie Seniorinnen und Senioren arbeiten Hand in Hand und werden gegenseitig als gleichberechtigte Partner wahrgenommen", so Jochen Christ.
Der Weg ist das Ziel
Das Ergebnis des Projektes sind 13 einzigartige Fahrräder, die nun vom Bauhof der Stadt entlang des Radweges angebracht werden. Sie begrüßen künftig alle Radfahrerinnen und Radfahrer, die in Lauda-Königshofen unterwegs sind. Vor der Montage werden alle Kunstwerke einen Tag auf dem Marktplatz der Stadt ausgestellt.
„Unser Projekt zeigt, dass das Mehrgenerationenhaus eine Ideenquelle ist und alle vom Miteinander von Jung und Alt profitieren können", so Gisela Keck-Heirich. Die Aktion hat den Zusammenhalt in der Kommune gestärkt, sowohl institutionen- als auch altersübergreifend. Das Ergebnis dieser erfolgreichen Zusammenarbeit können heute alle sehen, auch wenn Sie nur an Lauda-Königshofen vorbeiradeln.