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Wie Mehrgenerationenhäuser Angebote umsetzen: Neues aus den Häusern

In die Welt der Technik eintauchen

Das Mehrgenerationenhaus Kuppelhalle aus Sachsen bringt Jugendlichen die Welt der Musiktechnik näher. Zwischen Mischpult und Verstärker erlernen sie auch soziale Kompetenzen.

Jugendlicher mit schwarzem T-Shirt steht an einem Mischpult
© MGH Kuppelhalle Tharandt

Jugendliche sind neugierig und wollen sich ausprobieren. Das hat auch Bettina Weber, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses Kuppelhalle Tharandt e.V., festgestellt. Bei verschiedenen Veranstaltungen merkte sie, dass junge Menschen zum Beispiel nicht nur gerne Musik hören, sondern sie auch aktiv gestalten wollen – indem sie Instrumente erlernen oder im technischen Bereich mitwirken. So wurde die Idee zu einem Veranstaltungstechnik-Workshop für Jugendliche geboren. 

Wie arbeite ich mit einem Mischpult? Wie bringe ich ein Instrument zum Klingen? Wie kann ich es am besten verstärken? Und welche Arbeitsabläufe muss ich bei einem Soundcheck beachten? Um Fragen wie diese geht es, wenn sich jedes Jahr im Herbst und Winter eine wechselnde Gruppe aus drei bis vier jungen Menschen einmal wöchentlich im Mehrgenerationenhaus trifft. „Mit dem Workshop vermitteln wir praxisbezogen ganz konkretes Grundwissen, um Veranstaltungen zu begleiten und zu verwirklichen“, fasst Bettina Weber zusammen. „Wir bieten einen Freiraum, in dem sich die Jugendlichen ohne Hemmungen und Leistungsdruck ausprobieren und so einen sicheren Umgang mit der Ton- und Lichttechnik erlernen können.“

Und nicht nur das: Auch die sozialen Kompetenzen und das Selbstbewusstsein werden gestärkt. Denn bei der technischen Begleitung einer Veranstaltung ist Teamwork gefragt. Und wenn die jungen Menschen mit ihrem neu erworbenen Können dazu beitragen, dass ein Konzert, eine Theateraufführung oder ein Vortrag gelingt, entwickeln sie Stolz. „Bei der technischen Begleitung meiner ersten Veranstaltung war ich natürlich sehr aufgeregt und noch etwas unsicher“, berichtet der 17-jährige Workshop-Teilnehmer Frowin Eichhorn. „Auch wenn ich vieles allein an den Reglern einstellen und bedienen durfte, stand mir ein erfahrener Techniker zur Seite und nahm mir meine anfängliche Furcht. Einige meiner Freunde hatte ich zur Veranstaltung eingeladen. Es war ein tolles Gefühl, zeigen zu können, was ich gelernt habe.“

Auch nach Ende des Kurszeitraums unterstützen einige der Workshop-Teilnehmenden das Mehrgenerationenhaus bei Veranstaltungen. Oder sie wenden ihr Wissen an, wenn sie im Freundeskreis größere Partys organisieren. „Es ist schön zu sehen, wenn die Jugendlichen durch unser Angebot neue Interessen entwickeln, die sie auch längerfristig verfolgen“, sagt Bettina Weber. „Einer von ihnen hat sogar eine Lehre als Veranstaltungstechniker begonnen, nachdem er unseren Workshop besucht hatte. Das freut uns natürlich besonders, wenn wir hier sogar berufliche Zukunftsperspektiven eröffnen können.“