Ein Freitagnachmittag auf Englisch: Bilingual Aufwachsen im Mehrgenerationenhaus Darmstadt
Im Mehrgenerationenhaus Darmstadt treffen sich jeden Freitag Familien mit kleinen Kindern, um gemeinsam auf Englisch zu spielen oder zu singen. Warum das Angebot „Bilingual Babies“ für viele mehr ist als ein Sprachkurs, erzählt uns Silvia Vincente.

Es ist Freitagnachmittag im Mehrgenerationenhaus Darmstadt. Auf bunten Matten hüpfen Kinder lachend umher, während andere neugierig durch den Raum krabbeln. Auf einem der Tische stehen Snacks bereit, drumherum sitzen Eltern und unterhalten sich – und das auf Englisch. Willkommen bei den „Bilingual Babies“, einem Angebot für Familien mit Kindern zwischen wenigen Monaten und etwa vier Jahren, das gemeinsames Spielen, Sprachförderung sowie interkulturellen Austausch miteinander verbindet.
Ein Angebot aus dem echten Leben heraus geboren
Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Silvia Vincente, selbst Mutter und engagierte Netzwerkerin. Die Idee entstand aus einem echten Bedürfnis: „Viele Familien in Darmstadt suchen nach englischsprachigen Kontakten, zum Beispiel, weil sie selbst Englisch als Muttersprache sprechen und sich in ihrer vertrauten Sprache mit anderen Eltern austauschen wollen oder weil sie sich englischsprachige Spielpartnerinnen und – partner für ihre Kinder wünschen. andere englischsprachige Kontakte suchen“, erzählt Vincente. Daraus entstand der Wunsch, einen Raum zu schaffen, in dem sich sowohl Kinder als auch für Eltern wohl- und verstanden fühlen und ganz nebenbei Englisch Teil des Alltags ist.
Ein „Zuhause“ im Mehrgenerationenhaus
Ein solcher Raum fand sich im Mehrgenerationenhaus Darmstadt. „Wir wurden von Anfang an mit offenen Armen empfangen“, erinnert sich Vincente. Das Mehrgenerationenhaus stellt nicht nur die passenden Räumlichkeiten zur Verfügung, sondern bietet auch die Atmosphäre, die das Projekt braucht. „Im Winter haben wir es schön warm, die Kinder können spielen, wir Erwachsenen sitzen an den Tischen und tauschen sich aus, es passt einfach alles“, sagt sie. Auch die gute Erreichbarkeit mit Bus und Bahn ist für die jungen Familien ideal.
Spielerisches Lernen, offene Gemeinschaft
Die Gruppe trifft sich regelmäßig freitags und besteht derzeit aus etwa sechs bis acht Familien – manchmal kommen mehr, manchmal weniger. Je nach Zusammensetzung der Gruppe gestaltet sich auch der Nachmittag: Es wird gesungen, vorgelesen, gebastelt oder einfach nur gespielt, aber alles eben auf Englisch. „Wir sind eine offene, spontane Gruppe“, erklärt sie. „Wenn jemanden etwas besonders beschäftigt oder auf der Seele brennt, dann reden wir einfach genau darüber – das entlastet und verbindet.“
Dieses Gemeinschaftsgefühl ist es auch, was Vincente besonders am Herzen liegt. „In unserer WhatsApp-Gruppe mit über 100 Mitgliedern werden Fragen gestellt, Tipps geteilt und Veranstaltungen angekündigt. Das ist für viele Gold wert“, sagt sie. Auch das Feedback spricht für sich: Eltern freuen sich über das gute Miteinander und die Kinder über die neuen Spielpartnerinnen und -partner und das vielfältige Spielzeug, das es zu Hause nicht gibt.
Und wie soll es weitergehen mit den „Bilingual Babies“? Vincente muss nicht lange überlegen: „Ich wünsche mir, dass neue Familien dazukommen. Viele unserer Kinder werden langsam älter und es wäre schön, wenn wieder mehr kleine Kinder dabei wären.“ Die große Altersspanne macht das Angebot gerade für Familien mit mehreren Kindern attraktiv, denn es gibt für jedes Alter etwas zu entdecken.