Logo Mehrgenerationenhaus - Startseite des Bundesprogramms Mehrgenerationenhäuser
Wie Mehrgenerationenhäuser Angebote umsetzen: Neues aus den Häusern

Durch Lernen weiterkommen

Wie können wir Menschen auf die Welt von Morgen vorbereiten? Mit dieser und ähnlichen Fragen beschäftigen sich die Engagierten im Mehrgenerationenhaus KESS in Nienhagen – und haben dafür ein eigenes Bildungsbüro gegründet.

Frau mit grauen Haaren zeigt Mädchen etwas auf einem Tisch, auf dem Malutensilien stehen
© Johannes Knorr

„Wir brauchen eine lernende Gesellschaft, die Bildung nicht nur als Vorbereitung auf das Berufsleben versteht, sondern als Möglichkeit, sich der schnelllebigen Welt immer wieder anzupassen“, betont Simone Welzien, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses KESS. „Dafür brauchen wir Menschen, die in der Lage sind, umzuschalten und die auch wissen, wo ihre Grenzen sind.“ In diesem Sinne bietet das neu entstandene Bildungsbüro ein breitgefächertes Spektrum an Bildungs- und Beratungsangeboten. Mit seiner Arbeit knüpft es an eine langjährige Tradition des Mehrgenerationenhauses an: Bereits seit 15 Jahren engagiert sich die Einrichtung mit ihrem Stipendien-Programm im Bereich der Bildungsförderung von Kindern und unterstützt sie in diesem Rahmen durch Nachhilfeunterricht, Coaching und Selbsthilfetechniken, ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken zu erforschen. Ziel ist es, das Lernen in entspannter Atmosphäre zu ermöglichen. „Denn Kinder lernen oft nebenbei, wenn sie sich wohlfühlen,“ so Simone Welzien. Neben dem Programm sind viele weiterführende Angebote Teil des Bildungsbüros – wie zum Beispiel regelmäßige außerschulische Ausflüge, Lesepatenschaften und Gesundheitscoachings.  

Miteinander und voneinander lernen

Im Sinne des lebenslangen Lernens soll das Büro die Möglichkeit bieten, verschiedene Zielgruppen des Mehrgenerationenhauses miteinander zu verbinden und gemeinsam neue Angebote zu entwickeln. Eines dieser Projekte ist zum Beispiel die neue „Denkwerkstatt für Jung & Alt“: Intergenerationelle Tandemgruppen sollen hier Ideen und Vorstellungen vom ländlichen Raum der Zukunft entwickeln. 
Neben der Vernetzung der Generationen steht vor allem die Familie im Fokus. So bietet das Haus auch individuelle Familiencoachings an, die insbesondere bei der Bewältigung von Konflikten oder Krisen helfen sollen. „Unsere systemisch ausgebildeten Beratungskräfte unterstützen die Familien, Lösungen eigenständig zu erarbeiten“, erklärt Simone Welzien. „Auf diese Weise erlangen die Familien mehr Selbstkompetenz.“

Bildung ist keine Einbahnstraße

In Zukunft sollen neben der Förderung von individuellen Kompetenzen und Interessen auch Integration und Inklusion eine noch stärkere Rolle im Bildungsbüro spielen: „Wir müssen diverser werden, um mit den Kindern zu lernen,“ erläutert Simone Welzien. Um dies zu ermöglichen, möchte sie insbesondere die interkulturelle Bildungsarbeit weiter ausbauen. Eine Kita mit Inklusionsbereich ist bereits in Planung. Darüber hinaus soll die Betreuung von Schulkindern ausgeweitet werden, um noch mehr Kindern die Förderung im Mehrgenerationenhaus zu ermöglichen. Zu diesem Zweck arbeitet das Mehrgenerationenhaus bereits intensiv an der Vernetzung mit den ansässigen Schulen, um Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern mit den Unterstützungsangeboten vertraut zu machen.