Gleichwertige Lebensverhältnisse und (politische) Partizipation im Sozialraum
Die Betrachtung unterschiedlicher Aspekte des vielschichtigen und wichtigen Themas „(politische) Partizipation im Sozialraum“ stand im Mittelpunkt des diesjährigen Fachtags im Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander.

Wie in den Jahren zuvor, wurden auch beim diesjährigen Fachtag, der am 14. und 15. Mai 2025 unter dem Titel „Gleichwertige Lebensverhältnisse und (politische) Partizipation im Sozialraum“ stattfand, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen diskutiert, unter denen die Mehrgenerationenhäuser (MGH) an der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse arbeiten. Über 200 Teilnehmende kamen digital zusammen – darunter Verantwortliche der Mehrgenerationenhäuser, kommunale Vertreterinnen und Vertreter sowie Expertinnen und Experten.
In diesem Jahr wurde mit der Thematik der „(politischen) Partizipation“ ein aktuelles und zentrales gesellschaftliches Thema aufgegriffen. Es wurde beispielsweise darüber diskutiert, welche Rolle die sozialraumorientierte Arbeit vor Ort für die Demokratie und die Gesellschaft insgesamt hat. Dabei standen u. a. die Aspekte des freiwilligen Engagements, der generationenübergreifenden Demokratiebildung und die Zielgruppe der Jugendlichen im Vordergrund.
Nach einer Begrüßung durch Frau Dr. Steffi Augter, Referatsleiterin im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ), startete Herr Prof. Volker Kronenberg vom Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) der Universität Bonn mit seinem Impulsvortrag „Politische Einstellungen und Wahlverhalten in Zeiten polarisierter und fragmentierter Öffentlichkeit“.
Den nächsten Impuls hielt Frau Prof. Anne van Rießen von der Hochschule Düsseldorf zum Thema „Zugangschancen zum freiwilligen Engagement – institutionelle Schwellen und Barrieren. Herausforderung und Chancen für Mehrgenerationenhäuser“.
Mit ihrem Vortrag zum Thema „Sozialräumliche Unterschiede im Wahlverhalten und in der politischen Partizipation“ rundete Frau Teresa Grundmann vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumplanung den ersten Veranstaltungstag ab.
Auch am zweiten Veranstaltungstag standen die beiden Querschnittsthemen Teilhabe und Sozialraumorientierung im Mittelpunkt. Zunächst fokussierte Herr Prof. Holger Wunderlich von der Ostfalia–Hochschule für angewandte Wissenschaft die Aufmerksamkeit auf das Thema „Demokratie beginnt vor Ort in unseren Nachbarschaften“.
Im Anschluss stand die Beteiligung Jugendlicher beim Vortrag von Frau Dr. Jasmin Lüdemann von der Martin–Luther–Universität Halle Wittenberg im Vordergrund. Hier wurde das Thema „Wo sich Jung und Alt begegnen – Doch wo bleiben die Jugendlichen in Mehrgenerationenhäusern?“ lebhaft diskutiert.
Im letzten Impulsvortrag des Fachtags erörterte Frau Prof. Katrin Sen von der Internationalen Hochschule Frankfurt das Thema „Generationenübergreifende Demokratiebildung“.
Im Anschluss an alle Vorträge konnten die Teilnehmenden Fragen an die Impulsgebenden stellen und eigene Perspektiven einbringen. Zudem tauschten sich die Teilnehmenden in Themenräumen untereinander aus.
Im abschließenden Moderierten Gespräch diskutierten unter Leitung von Frau Sandra Pabst, der Moderatorin des Fachtags, Frau Prof. Teresa Kaya von der Hochschule Fresenius Heidelberg mit Herrn Mathias Schauer, dem Bürgermeister der Stadt Schwaan unter anderem die Bedeutung von Kooperationen und geeignete Projekte für eine gelingende Partizipation vor Ort.
Der Fachtag verdeutlichte noch einmal den besonderen Stellenwert der Mehrgenerationenhäuser im Sozialraum und den konkreten Beitrag, den sie in Bezug auf die (politische) Partizipation in ihrem unmittelbaren Quartier leisten und betonte die Wichtigkeit des Themas für die gesamte demokratische Gesellschaft.