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Neues aus dem Bundesprogramm

Freiwilliges Engagement in Mehrgenerationenhäusern steigt wieder

Wie hat sich das Engagement der Menschen in den Mehrgenerationenhäusern entwickelt? Wer ist dort besonders engagiert? Und wie wichtig sind gute Rahmenbedingungen für das Engagement? Neueste Umfragen geben Antworten – und zeigen eine Trendwende an.

Drei Frauen stehen vor mehreren Menschen, die an Tischen sitzen, und halten einen Vortrag.
© Rene Ruprecht

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben sich in den letzten Jahren auch in den Mehrgenerationenhäusern deutlich gezeigt. Es mussten nicht nur neue Wege gefunden werden, mit den Menschen in Kontakt zu bleiben, auch die Zahl der freiwillig Engagierten ging in dieser Zeit zurück. In den Jahren 2020 und 2021 haben die Häuser insgesamt mit rund 10.000 Ehrenamtlichen etwa ein Viertel der Engagierten verloren. Doch dieser Trend ist nun gebrochen. Eine kürzlich durchgeführte Befragung unter mehr als 3.000 freiwillig Engagierten und erste Daten einer Erhebung unter den Koordinatorinnen und Koordinatoren deuten darauf hin, dass sich wieder mehr Menschen ehrenamtlich in den Mehrgenerationenhäusern engagieren. So geben 40 Prozent der befragten MGH an, seit Anfang 2022 mehr neue freiwillig Engagierte hinzugewonnen als Engagierte verloren zu haben. Bei 29 Prozent  der Häuser ist die Bilanz ausgeglichen. Insgesamt ergibt sich daraus nach zwei Jahren des Rückgangs wieder ein leichter Anstieg in der Zahl der insgesamt engagierten Menschen in den Mehrgenerationenhäusern.     

Doch nicht nur das: Die Ehrenamtlichen investierten auch mehr Zeit. Mit 5,8 Stunden pro Woche im Jahr 2022 ist der zeitliche Umfang des Einsatzes sogar größer als vor der Pandemie (4,8 Stunden). Von den Befragten gaben fast 80 Prozent an, dass sie planen, ihr Engagement auf diesem hohen Niveau zu halten. 15 Prozent möchten es sogar noch intensivieren. Wie die Analyse der Daten zeigt, treffen insbesondere jüngere sowie zugewanderte und in Deutschland Zuflucht suchende Menschen diese Aussagen. Während 23 Prozent der Jüngeren zwischen 18 und 58 Jahren sowie 26,2 Prozent der Ehrenamtlichen mit Flucht- oder Migrationserfahrung in Zukunft mehr Zeit für ihr Engagement aufbringen wollen, trifft das lediglich auf 9,5 Prozent der Älteren zwischen 59 und 85 Jahren sowie auf 13,5 Prozent der in Deutschland geborenen Befragten zu.

Doch nicht nur das Alter und der persönliche Hintergrund stehen in Zusammenhang mit der Motivation. Auch die Qualität der Rahmenbedingungen in den Häusern und die Unterstützung, die freiwillig Engagierte erfahren, spielen eine wichtige Rolle. Je besser diese Aspekte in einem Mehrgenerationenhaus umgesetzt sind beziehungsweise wahrgenommen werden, umso größer fällt das Engagement aus. So engagieren sich freiwillig Engagierte, die sich sehr gut unterstützt fühlen und die die Rahmenbedingungen für ihr Engagement sehr gut bewerten, durchschnittlich 6,3 Stunden pro Woche und freiwillig Engagierte, die sich nicht gut unterstützt fühlen und die Rahmenbedingungen weniger gut bewerten, wöchentlich nur 5,3 Stunden. Aus der ersten Gruppe wollen 17,0 Prozent ihr Engagement ausweiten, aus der zweiten sind es nur 9,8 Prozent. Von den sehr gut unterstützten Freiwilligen gehen 67,4 Prozent davon aus, dass ihr Engagement im Mehrgenerationenhaus die Gemeinschaft und das Zusammenleben der Menschen vor Ort sehr fördert. Unter den freiwillig Engagierten, die sich nicht gut unterstützt fühlen und die Rahmenbedingungen nicht gut einschätzen, sind es hingegen nur 30,6 Prozent.     

Die Befragung bestätigt, dass die Bedingungen in der Breite der Mehrgenerationenhäuser stimmen und die Mehrzahl der freiwillig Engagierten sich gut oder sehr gut unterstützt fühlen und auch die Rahmenbedingungen mehrheitlich stimmen. Das erklärt, warum es 2022 wieder gelungen ist, das freiwillige Engagement in Mehrgenerationenhäusern auszubauen.