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Gut beraten in den Mehrgenerationenhäusern

Im Gespräch mit Siri Schmidt: „Die Zusammenarbeit bietet die Möglichkeit, einen niedrigschwelligen Zugang zu den Menschen zu finden“

In der Wedemark kooperieren Mehrgenerationenhaus und Jobcenter bei einer Vor-Ort-Beratung. Welche Chancen bietet die Zusammenarbeit? Über diese und weitere Fragen haben wir mit Siri Schmidt vom Jobcenter Region Hannover gesprochen.

Welche Vorteile ergeben sich aus der Zusammenarbeit mit einem Mehrgenerationenhaus für die Beratung von Menschen?

Wir sind zweimal im Monat mit zwei Beratenden für zwei Stunden vor Ort im Mehrgenerationenhaus Wedemark. Ich berate im Bereich „Markt und Integration“ zu Themen wie Qualifizierung oder Arbeitsvermittlung. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Leistungsschiene beantworten Fragen nach dem Stand der Bearbeitung von eingereichten Unterlagen, zum Bürgergeld oder auch zur Übernahme von Unterkunftskosten. Im Mehrgenerationenhaus sind wir für unsere Kundinnen und Kunden einfach besser zu erreichen. Es ist nämlich nicht ganz einfach, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in unsere Geschäftsstelle in Burgwedel zu kommen. Außerdem bietet die Einrichtung eine andere Ruhe und Atmosphäre. Wir werden dort weniger als Behörde wahrgenommen, wodurch sich die Menschen besser aufgehoben fühlen. Und auch ganz wichtig: Es ist immer ein arabischsprachiger Übersetzer im Mehrgenerationenhaus, der uns gleich unterstützen kann, wenn es zu sprachlichen Barrieren kommt. Das sind ganz entscheidende Vorteile, die uns helfen, unsere Beratung gut zu gestalten.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus genau ab?

Die Abstimmung mit dem Mehrgenerationenhaus läuft wirklich sehr gut. Wir haben uns von Beginn an gegenseitig unterstützt und klären gemeinsam offene Fragen. Wenn wir vor Ort sind, stehen die Räume samt Infrastruktur schon bereit.

Darüber hinaus stärken wir durch die Zusammenarbeit die Netzwerkarbeit mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren. Neben uns ist zum Beispiel auch immer die Sozialberatung für Geflüchtete im Mehrgenerationenhaus anwesend. Unsere Büros sind auf dem gleichen Gang. Wenn in unserer Beratung Fragen aufkommen, welche die Sozialberatung betreffen, können wir direkt dorthin vermitteln. Und andersherum funktioniert das natürlich auch. Durch die kurzen Wege, können wir direkt in Kontakt treten, um die Kundinnen und Kunden bei ihren Anliegen gemeinsam zu unterstützen und Synergien zu schaffen. Über den Austausch untereinander sorgen wir außerdem für Transparenz: Wir wissen, was die Sozialberaterinnen und -berater machen und wo genau sie helfen können. Genauso wissen sie, was wir tun können, um die Kundinnen und Kunden auf ihrem Weg zu unterstützen. Die Zusammenarbeit bietet also die Möglichkeit, einen niedrigschwelligen Zugang zu den Menschen zu finden und die Zusammenarbeit mit anderen Akteurinnen und Akteuren zu nutzen. So können wir direkt ein Gesamtpaket anbieten. Wir erhalten häufig die Rückmeldung, dass die Ratsuchenden dankbar und erleichtert sind, dass sie unkompliziert und gesammelt ihre Fragen beantwortet bekommen.

Worauf kommt es aus Ihrer Sicht bei der Beratung von Menschen besonders an, um sie gut zu erreichen?

Ich finde zunächst einmal wichtig, dass das Angebot überhaupt bekannt ist. Außerdem muss die Beratung professionell und vor allem auch empathisch ablaufen. Die Leute müssen sich mit ihren individuellen Problemen gut aufgehoben fühlen. Das Mehrgenerationenhaus bietet dafür den passenden Rahmen.

 

Zur Person

Siri Schmidt arbeitet als Beraterin im Jobcenter Region Hannover. Zweimal im Monat bieten sie und ihre Kolleginnen und Kollegen für zwei Stunden ihre Beratungsleistung vor Ort im Mehrgenerationenhaus Wedemark in Niedersachsen an.

Zur Kooperation von Mehrgenerationenhäusern und der Bundesagentur für Arbeit

Seit 2012 gilt eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bundesfamilienministerium und der Bundesagentur für Arbeit. Das Ziel der Vereinbarung besteht darin, die konstruktive Zusammenarbeit vor Ort zu stärken. Dabei geht es darum, die niedrigschwelligen Angebote der Mehrgenerationenhäuser in den Bereichen Arbeitsmarktintegration sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Pflege weiter auszubauen. Zugleich ist sie Basis für individuelle Kooperationsvereinbarungen zwischen den einzelnen Mehrgenerationenhäusern und ihren lokalen Arbeitsagenturen und Jobcentern.