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Wie Mehrgenerationenhäuser Angebote umsetzen: Neues aus den Häusern

Willkommen bei Freunden – Aktion Zusammenspiel im Mehrgenerationenhaus Markdorf

Am Freitag, den 18. September 2015, öffnete die Markdorfer Kinderwerkstatt ihre Türen für ein ganz praktisches Kennenlernen zwischen aus Gaza geflüchteten Kindern und Markdorfer Schülerinnen und Schülern. Die Kinderwerkstatt stand diesmal im Zeichen der Aktion Zusammenspiel, zu der Bundesministerin Manuela Schwesig Vereine und Organisationen aufgerufen hatte.

© Die Kinderwerkstatt zur Aktion Zusammenspiel im MGH Markdorf.

Zwischen orangefarbenem Bastelkarton, Scheren, Stiften und Kleber herrschte am Freitagnachmittag eine sehr konzentrierte Stimmung im Mehrgenerationenhaus Markdorf. Mit viel Liebe zu Details bastelten Nour, Julian, Simon, Laura und Khalid gemeinsam mit den beiden Ehrenamtlichen, Gudrun Abend und Erwin Eichel, Kürbislaternen in der Kinderwerkstatt.

„Die Kinderwerkstatt findet bei uns jeden ersten Freitag im Monat statt", erzählt Waltraud Zeller-Fleck, die Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses. „Unsere beiden ehrenamtlichen Werkstattleitungen bringen den Kindern alles Mögliche bei: Vom Basteln über den Umgang mit Werkzeugen bis hin zum Löten können Kinder hier unter Anleitung gemeinsam etwas ausprobieren", so Zeller-Fleck weiter.

Die Kinderwerkstatt ist immer für sechs Kinder geöffnet, die hier ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Am Freitag, den 18. September 2015, waren nun erstmals zwei geflüchtete Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft in der Werkstatt dabei. Die neunjährige Nour und ihr elfjähriger Bruder Khalid kommen aus Gaza und leben erst seit sechs Wochen in Markdorf. „Beim gemeinsamen Tun sind Begegnungen viel einfacher – die Sprache ist da zweitrangig, wenn man sich gegenseitig praktisch hilft, die Schere oder den Kleber rüber reicht", berichtet Frau Zeller–Fleck. „Da Nour und Khalid bisher nur Arabisch sprechen, konnten sie sich mit den Markdorfer Kindern natürlich noch nicht unterhalten. Allerdings haben schnell alle fünf bemerkt, dass sie jeweils ein bisschen Englisch können. Mit Zeichensprache und den Englisch-Brocken klappt die Verständigung dann ja doch immer überraschend gut."

Die ganz praktische Begegnung im Zuge der Aktion Zusammenspiel hat allen Beteiligten so gut gefallen, dass die in Markdorf lebenden Flüchtlingskinder nun öfter zur Kinderwerkstatt eingeladen werden. „Unsere beiden Ehrenamtlichen überlegen schon, welche Projekte sie demnächst anbieten können, bei denen es nicht so sehr auf Sprache und Erklären ankommt", so Zeller-Fleck.

In Markdorf leben derzeit 87 geflüchtete Menschen in einer Gemeinschaftsunterkunft, in die in nächster Zeit noch 65 weitere Menschen einziehen werden. 48 Flüchtlinge wohnen bereits in einer sogenannten Anschlussunterbringung in Wohnungen in der Stadt. Die geflüchteten Menschen kommen aus den unterschiedlichsten Regionen und sie alle finden im Mehrgenerationenhaus in Markdorf viel Unterstützung – sei es in Form von Veranstaltungen, Integrationskursen oder eben solchen Begegnungsangeboten.