Barrierefreies Rottweil
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Schlagworte:
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Demografietyp:
5 Moderat wachsende Städte/Gemeinden mit regionaler Bedeutung
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Siedlungstyp:
Städtischer Raum
Stadtrundgang „Wie barrierefrei ist Rottweil?" motiviert die Bürger/-innen sich aktiv zu beteiligen und zeigt neue Perspektiven auf.
Im Rahmen des inklusiven Cafés des MGH in Kooperation mit dem „Solifer - Offenen Hilfen“ haben wir bereits 2016 gemeinsam mit der Behindertenbeauftragten der Stadt Rottweil einen Stadtrundgang unter dem Motto „Wie barrierefrei ist Rottweil?" den BürgerInnen angeboten. Die Teilnahme war überwältigend. Die Ergebnisse wurden der Stadt vorgetragen und zum Teil bereits umgesetzt (z.B. elektronischer Türöffner am öffentlichen Behinderten-WC). Dieses Jahr führen wir in gleicher Konstellation einen weiteren Stadtrundgang zum gleichen Thema durch, um hier eine Verbindlichkeit der Stadt und Verantwortung in der Mitgestaltung der BürgerInnen zu erreichen. Gemeinsam mit dem Media Office - einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, welches unter gleicher Trägerschaft wie das MGH steht - werden wir 2018 die Printversion des barrierefreien Stadtführers online einstellen. Unterstützung in der Datenaufnahme erhalten wir durch engagierte Realschüler, die gemeinsam mit unseren Menschen mit Behinderung Plätze und Gebäude der Stadt Rottweil erfassen. Schulungen zum Thema „Was heißt barrierefrei?“ bietet die Behindertenbeauftragte kostenfrei im MGH für alle Projektteilnehmer an. Auch das Jugendrotkreuz und der Jugendtreff der evangelischen Kirche unterstützen uns in der Datenaufnahmen. Das Projekt startet heute, am 21.10.2017 mit dem zweiten Stadtrundgang und der anschließenden Vorstellung des Online-Projektes. Die Stadt Rottweil ist begeistert.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Das Projekt ist ein generationenübergreifendes Projekt, in welchem engagierte BürgerInnen der Stadt Rottweil gemeinsam mit Jugendlichen die Stadt barrierefreier gestalten und ein gemeinsames Online-Projekt verfolgen. Während die ältere Generation sich diesem Thema von Natur aus stark widmet (siehe auch Teilnahme Stadtrundgang 2016) möchten wir durch die gezielte Ansprache von Jugendlichen hier eine Querverbindung und ein Miteinander schaffen. Die gesamte Datenaufnahme der Plätze und Gebäude erfolgt im Rahmen des freiwilligen Engagements. Auch die Schulungen der Behindertenbeauftragten erfolgen von ehrenamtlich Tätigen für ehrenamtlich Tätige. Durch die aktive Bestandsaufnahme und die Möglichkeit der Ideeneinbringung im MGH, die unweigerlich beim Erheben kommen werden, fordern wir eine sozialraumorientierte Mitgestaltung aller BürgerInnen.
Wirkung
Bereits heute können wir eine gezielte Wirkung verzeichnen: zahlreiche Realschüler, das Jugendrotkreuz, Menschen mit Behinderung unserer Einrichtung u.v.m. haben sich bereits im MGH beworben, um bei der Datenaufnahme aktiv mitwirken zu dürfen. Die Stadt Rottweil hat den Auftrag für die Online-Datenerfassung an das Media Office in unserem Haus erteilt und ist sogar bereit die Schulungskosten für die Online-Plattform für die Menschen mit Behinderung in der Media Office Werkstatt zu tragen. Der Stadtrundgang Teil II startet in wenigen Stunden - die Pressebeiträge die Woche waren überwältigend und die Rückmeldungen der NutzerInnen des MGH weisen auf eine noch weit größere Teilnahme als am ersten Stadtrundgang hin. Wir sind vorbereitet und freuen uns, als MGH so wertvolle Impulse setzen zu können und dank unserer starken Netzwerke und Kontakte in die Kommune und zu wichtigen Partnern solch ein Projekt mit anstoßen und umsetzen zu können.
Erfahrungsbericht
Unsere Erfahrung ist bisher, dass eine Bürgerbeteiligung an der aktiven Mitgestaltung des eigenen Sozialraums auf viel Zustimmung trifft - unabhängig des Alters oder der Behinderung. Es braucht eine zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle mit wichtigen Kontakten zur Kommune (bzgl. der Umsetzung) und zu entsprechenden Kooperationspartnern (wie bspw. Behindertenbeauftragte, Schulen, Seniorenrat, Werkstatt für Menschen mit Behinderung usw.), um alle Fäden entsprechend zu bündeln. Das MGH stellt genau diese signifikante Stelle dar. Über diese Aufgabe muss sich ein MGH bewusst sein und hier auch gezielt (re-)agieren. Dies fordert viele Gespräche, Treffen und eine komplexe Konzeption, welche nicht unterschätzt werden darf. Zudem ist es wichtig, starke Kooperationspartner zu haben, auf welche sich das MGH jederzeit verlassen kann. Wir haben solche und sind hierfür sehr dankbar. Die Zusammenarbeit macht viel Freude.
Kontaktdaten
Mehrgenerationenhaus Kapuziner Rottweil
Neutorstraße 4-6, 78628 Rottweil
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0741 / 48 00 19 28
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bhrw.mgh@bruderhausdiakonie.de
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