Das Schwedter Agenda-Diplom
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Schlagworte:
Ausbildungs- und Arbeitsmarktnähe/ Kooperation mit der Arbeitsverwaltung, Freizeitgestaltung
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Demografietyp:
2 Alternde Städte/Gemeinden mit sozio-ökonomischen Herausforderungen
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Freizeitspaß und spielerisch jede Menge lernen: Das Schwedter MGH organisiert mit Hilfe von ca. 45 Partnern dieses kostenlose Ferienprogramm
Das Schwedter Agenda-Diplom ist ein Projekt des MehrGenerationenHauses der Stadt. Die Idee wurde vor vier Jahren aus Prenzlau übernommen. Seit 2015 lassen rund 45 Vereine, Organisationen, Unternehmen und engagierte Privatpersonen aus der Region alljährlich ihre kreativen Köpfe rauchen und lassen sich eine Vielfalt an Mitmach-Aktionen und Veranstaltungen für die Schwedter Grundschüler einfallen. Dabei stehen Spaß und Spiel im Vordergrund. Es werden aber auch viele Informationen für eine frühe Berufsorientierung, zu Nachhaltigkeit und Heimatkunde geboten. Gebündelt werden alle Angebote in einem übersichtlichen Programmheft, das an allen Grundschulen der Stadt verteilt wird. Und so vergeht kaum ein Ferientag, an dem die Kinder nicht im Hotel Pfannkuchen backen, die Arbeit in einer Druckerei kennenlernen, das Theater besuchen, ein Handwerk ausprobieren, im Polizeiauto sitzen, einen Kräuterkurs belegen oder ein Schnuppertraining in einem der hiesigen Sportvereine besuchen dürfen. Für jede Veranstaltung, die die Kinder besuchen, erhalten sie einen Stempel. Mit einer vollen Stempelkarte haben sich die Schulkinder ihr „Agenda-Diplom“ verdient und bekommen dieses im Rahmen des Schwedter Oktoberfests feierlich vom Bürgermeister der Stadt verliehen. Alle Veranstaltungen werden den Kindern kostenlos angeboten. Und damit auch wirklich jedes Kind die Möglichkeit hat, teilzunehmen, ist auch die Fahrt per ÖPNV zum jeweiligen Veranstaltungsort für die Kinder kostenfrei.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Das Projekt „Schwedter Agenda-Diplom“ hat es sich zum Ziel gesetzt, allen Kindern – unabhängig von deren finanziellen Möglichkeiten, spannende Sommerferien zu ermöglichen, ihnen Berufe und Arbeitsbereiche spielerisch vorzustellen, Heimatgefühl zu vermitteln und die Angebote der lokalen Akteure bekannter zu machen. Es liegt in der Natur des Projekts, dass hier jedwede Generationen aufeinandertreffen, miteinander agieren, sich austauschen. Der handwerklich begabte Senior arbeitet mit den Kindern in der Holzwerkstatt, der Abiturient zeigt die besten Moves beim Basketball, die junge Theaterpädagogin führt die Kinder hinter die Kulissen der großen Bühne, der Bürgermeister – selbst schon Opa – schmökert mit den Kindern im Goldenen Buch der Stadt. Um alle Veranstaltungen kostenlos anbieten zu können, ist Ehrenamt unerlässlich. In sehr vielen Fällen sind die Agenda-Partner das ganze Jahr über ehrenamtlich aktiv – nicht nur für das Agenda-Diplom. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, Übungsleiter der Sportvereine, ehrenamtliche Helfer aus Jugendclubs, Bürgertreffs und aus Seniorenvereinen ermöglichen eine Vielzahl der Agenda-Veranstaltungen. Aber auch Firmen engagieren sich, investieren die Zeit ihrer Mitarbeiter, stellen Material, unterstützen finanziell.
Wirkung
Das Konzept des Agenda-Diploms hat sich über die Jahre seines Bestehens bewährt. In 2018 wurden ca. 644 Plätze angeboten, mindesten 1.320 Schüler wurden mit der Aktion erreich. Viele der angebotenen Veranstaltungen waren sehr rasch ausgebucht, die Veranstalter führten Wartelisten. Der Ruf nach mehr Veranstaltungen ist da. Die Kinder und deren Eltern geben Jahr für Jahr sehr positives Feedback, die Sport- und Kulturvereine freuen sich über das eine oder andere neue Mitglied, Träger können ihre Angebote vorstellen, Firmen können für sich und ihre Produkte begeistern. Inzwischen nehmen auch Ferienkinder von außerhalb an den Veranstaltungen teil und tragen die Idee weiter. So starteten in 2018 auch die Städte Angermünde und Lychen mit einem eigenen Agenda-Diplom. Unter den Koordinatoren in Prenzlau, Schwedt, Angermünde und Lychen gibt es einen lebendigen Austausch, um Erfahrungen zu teilen, neue Ideen zu entwickeln und Synergien zu nutzen.
Erfahrungsbericht
Im ersten Jahr der Durchführung ist der Koordinierungsaufwand sicher am größten. Hier gilt es, Akteuren die Idee zu erklären, sie dafür zu begeistern und zum Mitmachen zu gewinnen. Sind sie einmal „gebrieft“, übernehmen sie die Verantwortung für die Durchführung der Veranstaltung, entscheiden über Zeit, Ort, Inhalt, Anmeldemodalitäten, maximale Gruppengröße usw. Dies gibt einerseits den Partnern Gestaltungsfreiraum, nimmt andererseits einen großen Teil des Aufwands von den Schultern der Koordinatoren. So entsteht aus vielen überschaubaren Anstrengungen ein für die Kinder großes und stimmiges Gesamtprogramm. Viele Partner haben das Schwedter Agenda-Diplom nun schon über mehrere Jahre unterstützt, sie sind erfahren in den Abläufen des Projekts und planen die Teilnahme schon frühzeitig ein. So entsteht Sicherheit und Vertrauen, dass das Projekt auch im Folgejahr wieder erfolgreich durchgeführt werden kann.
Kontaktdaten
Volkssolidarität MGH Lindenquartier
Bahnhofstraße 11, 16303 Schwedt/Oder
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03332 / 835040
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mgh-schwedt@volkssolidaritaet.de
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