„Niewitz- ein Sommermärchen“
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Schlagworte:
Ausbildungs- und Arbeitsmarktnähe/ Kooperation mit der Arbeitsverwaltung, Beratung und Unterstützung von Familien, Bildung, Digitalisierung/Digitale Bildung, Einsamkeit, Freizeitgestaltung, Inklusion, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Kinderbetreuung, Teilhabe
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Demografietyp:
1 Stark schrumpfende und alternde Gemeinden in strukturschwachen Regionen
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Ein Familiensommermärchen im Alter von 2 bis 70 Jahren- eine Woche im Spreewald. Aus Europa, Asien und Afrika wird Vielfalt lebbar.
Unter dem Motto „ Kulturen begegnen sich“ trafen sich 23 Menschen aus Syrien, Irak, Somalia, Kamerun und Nigeria mit Deutschen in der Begegnungsstätte Niewitz/ Spreewald des MGHs Erkner zur Sommerwerkstatt für eine Woche, um in Projektarbeit, Freizeitgestaltung und interkultureller Vielfalt von Mensch zu Mensch zu lernen. Niemand kannte sich vorher. Innerhalb einer Woche wuchs man als große Familie zusammen. Im täglichen Geschehen waren Kindererziehung, Wertevermittlung und Tagesgestaltung kulturell erlebbar. Unkonventionelle Lösungen wurden gefunden. Filme, Inputs und Essen vermittelten kulturelle Identität und in den Arbeitsgruppen Tanz, Film und Fragebogen waren alle aktiv beteiligt. Ein paralleles Kinderprogramm schloss sich an die Informationen zu Europa, Afrika und Asien an und die Kinder spielten anschließend Schule mit den Erwachsenen und den erworbenen Kenntnissen. Höhepunkt der Woche für die Stärkung eines neuen Heimatgefühls war der Ausflug in den Spreewald. Für die ausländischen Familien war es das erste Urlaubserlebnis in Deutschland. Ein besonderer Genuss! Am Ende der Woche wollten die Kinder alle gerne länger bleiben, denn sie hatten am schnellsten über Spiel und Spass zueinander gefunden. So erhält sich der Zusammenhalt aus den Arbeitsgruppen als Langzeitwirkung. Die Filmgruppe schloss zum Oktober 2018 durch die Fertigstellung des Films: „Niewitz – ein Sommermärchen“ ihre Arbeit ab.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Es ging darum, Menschen mit Migrationshintergrund ein neues Heimatgefühl in einer multikulturellen, deutschen Gesellschaft zu vermitteln. Dazu wurden verschiedene Familien aus verschiedenen Nationen eingeladen. Europa ist der Fluchtpunkt aller und in Deutschland als neue Heimat werden die gemeinsamen Integrationsbemühungen vollzogen. Deshalb präsentierte sich Deutschland im historischen Kontext zu Asien und Afrika. Gemeinsame Erlebnisse durch Musik, Tanz und Film zeigten kulturelle Unterschiede, schafften Nähe und erzeugten neue, interkulturelle Lebensfreude. Das Mittagessen machte den geschmacklichen Unterschied der Kulturen erlebbar. Vielfalt war genießbar und alle Teller hinterher leer. Keiner hatte die Nahrungsmittel der anderen vorher je gekostet. Asien und Afrika treffen sich zwar in den Übergangswohnheimen und in der deutschen Gesellschaft. Ohne gemeinsame Begegnungsräume würden sie sich aber schnell in spezifischen Parallelgesellschaften zurückziehen und nicht in die multikulturelle Gesellschaft sich integrieren lassen.In Deutschland müssen Afrikaner und Asiaten gegenseitigen Respekt erlernen. In diesem Prozess kann Deutschland der helfende Vermittler sein. Durch die längerfristig angelegten Arbeitsgruppen ergeben sich auch über die Projektreise hinaus weitere Treffen und Kontaktmöglichkeiten. Dadurch werden die entstandenen Freundschaften gepflegt und gefestigt. So wünschen sich nicht nur die Kinder eine Wiederholung, sondern mittlerweile auch die Erwachsenen.
Wirkung
Es geht darum, in der deutschen Gesellschaft ein friedliches Miteinander der Menschen aus unterschiedlichen Ländern zu gewährleisten. Dazu bedarf es generationsübergreifende Erlebnisräume. Eine gemeinsame Urlaubsreise eignet sich dazu sehr. Familien in ihren Lebensgewohnheiten kennenzulernen und sich untereinander anzufreunden gelang uns auf der Reise. Nachhaltigkeit ist gewährleistet, da die Einzelnen Teile eines begleitenden Projekts als Stakeholder sind und ihr Integrationsprozess weiter betreut wird. Dadurch kommt es zu weiteren Treffen und Austauschmöglichkeiten. Zur abschließenden Evaluation wird eine zweite Reise anvisiert.Der Bildungscharakter zum Kennenlernen des Anderen war besonders. An Hand des Films konnte eine hohe Nachfrage und Resonanz erzeugt werden bei: Staatskanzlei Potsdam, Landtagsabgeordnete, Unterstützerkreise und Beschäftigte im Asylbereich.
Erfahrungsbericht
Die Übertragbarkeit der Erfahrungen ist gewährleistet, da in vielen MGHs Sommer- Ferien- Angebote durchgeführt werden. Gerade Familienfreizeiten mit der bewusst gewählten Mischung von asiatischen und afrikanischen Familien können überall wiederholt werden.
Kontaktdaten
Mehrgenerationenhaus Erkner Gesellschaft für Arbeit und Soziales (GefAS) e.V.
Fichtenauer Weg 44, 15537 Erkner
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03362 / 500812
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vorstand@gefas-ev.de
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