Wir leben das Ehrenamt!
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Schlagworte:
Beratung und Unterstützung von Familien, Beratungs-/ Unterstützungsangebote im Bereich Pflege/ Demenz, Bürgerbeteiligung, Digitalisierung/Digitale Bildung, Einsamkeit, Freiwilliges Engagement, Haushaltsnahe Dienstleistungen, Infrastruktur, Offener Treff, Selbstbestimmtes Leben im Alter, Teilhabe, Vereinbarkeit Beruf und Familie, Vereinbarkeit Beruf und Pflege
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Demografietyp:
4 Stabile Städte/Gemeinden in ländlichen Regionen
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Die Gemeinde - das sind wir alle! Das MGH stärkt und stabilisiert den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Langenfeld hat 1023 Einwohner (31.12.17) und liegt exakt zwischen Nürnberg und Würzburg im schwach strukturierten Raum Westmittelfrankens mit besonderem Handlungsbedarf. Größte Herausforderungen: Die Überalterung ist größer als in der Stadt, bedingt durch die Abwanderung der jüngeren gut ausgebildeten Bevölkerung. Die Strukturen der Großfamilie werden dadurch geschwächt. Die Ziele und Vorstellungen der Gemeinde und des MGH greifen nahtlos ineinander. Das MGH hat zusammen mit der Gemeinde ein Leitbild entwickelt, damit die Gemeinde „lebenswert“ bleibt. Der Grundsatz lautet: Bewusst machen, was alles funktioniert. Leistungen ausbauen, unterstützen und fördern sowie Defizite erkennen und Lösungsansätze entwickeln. Das MGH fungiert als inhaltliches „Sozialamt“ der Gemeinde. Es ist Ideengeber und Umsetzer für alle Belange, die die Gemeinde nicht bewerkstelligen kann. Die Arbeit in der Dorflinde und Projekten der Gemeinde wird hauptsächlich von Ehrenamtlichen jeden Alters geschultert, wobei die Erfahrung der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger eine wesentliche Rolle spielt. Die Akteure bekommen ein hohes Maß an Eigenverantwortung übertragen. In Bürgerversammlungen wurden die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde informiert. Durch Umfragen wurden persönlich in jedem Haushalt die Bedarfe aller Generationen ermittelt. Es wurden Stellen ausgeschrieben, die speziell auf freiwilliges Engagement im Bereich des MGH ausgerichtet waren.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Gemeinsames Frühstücke, der Mittagstisch, eine Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe, Kulturangebote, der Stammtisch und Seniorennachmittage führen im Offenen Treff des MGHs Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren bis Rentnerinnen und Rentner zusammen. Eine starke generationsübergreifende Gemeinschaft zeichnet sich dadurch aus, dass beim Zusammentreffen der Menschen in unserem Offenen Treff das Alter keinerlei Bedeutung hat. In der ländlichen Region sind viele professionelle Hilfsangebote nicht vorhanden bzw. nicht bezahlbar. Um die Infrastruktur auf die Bedürfnisse aller Generationen anzupassen, sind somit ehrenamtliche Leistungen unverzichtbar: Unterstützungs- und Betreuungsangebote entlasten Angehörige, Ferienangebote unterstützen berufstätige Eltern, der Mittagstisch versorgt insbesondere Kinder, Schüler und Senioren, der Fahrdienst liefert Essen nach Hause. Die Fähigkeit unbürokratisch Problemlösungen zu entwickeln, führt dazu, dass das MGH die Funktion eines Bürgerbüros übernommen hat. Netzwerkpartner sind: Alzheimer Gesellschaft, ambulante Pflegedienste, Diakonie, Caritas, Nachbarschaftshilfen anderer Gemeinden, Dorfgemeinschaftshäuser, Architekten und viele mehr. Wir kooperieren in unterschiedlichster Form mit Einrichtungen in der Umgebung: Verein „Pfad für Kinder“ und Jugendamt, Kindergärten, Schulen, ortsansässige Gewerbetreibende, Nachbargemeinden.
Wirkung
Durch seniorengerechte Aktivitäten wird das Selbstbewusstsein gestärkt und die Teilhabe am Leben in der Gemeinde gefördert. Senioren werden aus der Isolation geholt und die Bereitschaft sich bürgerschaftlich zu engagieren steigt. Der Ausbau der „Angebote zur Entlastung im Alltag“ war wichtig um beeinträchtigte Kinder sowie behinderte und demente Familienmitglieder zu betreuen. Ab 2019 können wir auch Unterstützung im Haushalt vermitteln. Die Ergebnisse und Erfahrungen geben wir als Multiplikator an andere Kommunen und Einrichtungen bundesweit weiter. Der Erfolg wird belegt durch eine regionale und bundesweite Auszeichnungen. Mit den Worten: „Dieses Projekt hat mich bereichert“, beendete die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem abschließenden Pressegespräch ihren Besuch am 25.03.2013 in der Dorflinde. Das MGH hat für den ländlichen Raum bundesweit eine Leuchtturmfunktion.
Erfahrungsbericht
Der Erfolg bestätigt das Team der Dorflinde in ihrem ständigen Bemühen, die Infrastruktur zu verbessern. Durch die Auszeichnungen bundesweit wurde der Mut gestärkt weitere Projekte wie eine Tagespflege, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft sowie eine Physio- und Arztpraxis anzugehen. Der hohe Bekanntheitsgrad lockte Investoren in die Kommune. Ein „Dorfladen“ wurde finanziert durch die Gemeinde und Anteile der Bürger (UG). Die geschaffene Infrastruktur stabilisiert nicht nur die Dorfgemeinschaft, sondern trägt auch dazu bei, dass eine begonnene Bevölkerungsabnahme wieder gestoppt und umgekehrt wurde.
Kontaktdaten
Mehrgenerationenhaus Dorflinde Langenfeld
Flößleinstraße 6, 91474 Langenfeld
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09164 / 996638
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dorflinde@langenfeld-mfr.de
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