Generationen:stark. Starke Nachbarschaft - Gemeinsam gewinnen im Quartier
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Schlagworte:
Vereinbarkeit Beruf und Familie, Vereinbarkeit Beruf und Pflege, Beratung und Unterstützung von Familien, Inklusion, Selbstbestimmtes Leben im Alter, Freizeitgestaltung, Teilhabe, Bürgerbeteiligung, Infrastruktur
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Demografietyp:
7 Großstädte/Hochschulstandorte mit heterogener sozio-ökonomischer Dynamik
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Siedlungstyp:
Städtischer Raum
Das Projekt ist ein Entlastungsnetzwerk für alle Generationen. Auf einer Website finden Interessierte Tipps zur Vernetzung.
Die generationsübergreifende Arbeit im MGH Freiburg gelingt gut. Doch war schnell klar, dass eine gute Arbeit alleine im MGH nicht reichen wird, um die noch deutlich steigenden Herausforderungen durch den demographischen Wandel in einem Quartier bewältigen zu können. Eigentlich müsste das ganze Quartier ein Mehrgenerationenhaus sein, das heißt, den Gedanken des gegenseitig bereichernden und entlastenden Miteinanders der Generationen kennen und aktiv leben – also alle sozialen Einrichtungen, Akteure, Nachbarschaften im Quartier. Deswegen hat das MGH Freiburg von Anfang an bei anderen sozialen Akteuren im Stadtteil und stadtweit für die Idee des Generationenmiteinanders geworben und auch Know-how zur Verfügung gestellt. In einer im Freiburger Bündnis für Familie auf Initiative des MGH entstanden AG Generationen wurde davon ausgegangen, dass es in einem Quartier viele Familien mit kleinen Kindern wie auch Senioren gibt, die ein stabiles, privat-selbstorganisiertes und auch verwandtschaftsübergreifendes Entlastungsnetzwerk haben – aber eben auch Menschen jeden Alters und Familienstandes, bei denen das nicht so ist, die aber durchaus selbst in der Lage sind, sich ein solches Netzwerk aufzubauen. Ihnen fehlt jedoch im Moment der Ansatzpunkt oder ein helfender Impuls. Das ist die Zielgruppe, der sich die AG in ihrer Arbeit zugewandt hat.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Ferner wurde davon ausgegangen, dass die Potentiale und Möglichkeiten der informellen, privaten Netzwerke einerseits und die der professionellen sozialen Akteure andererseits im Moment noch zu wenig zusammenkommen. Dass hier noch deutlich Luft nach oben ist und dazu eine veränderte Sichtweise der Professionellen erforderlich ist: Weg vom Anbieter und Macher, hin zum Ermöglicher und Partner. Es entstand in der AG zunächst die Idee, Potentialberater auszubilden, die von Nachbarschaften, aber auch von im Quartier aktiven sozialen Einrichtungen und Gewerbetreibenden angefragt werden können. Aufgabe der Berater: Potentiale erkennen, die zur Förderung eines entlastenden und bereichernden Miteinanders der Generationen in einer Nachbarschaft, bei einem interessierten Bäcker oder z.B. in einer Kindereinrichtung vorhanden sind und Anregungen zur praktischen Umsetzung geben. Diese Idee konnte aus Ressourcengründen nicht verfolgt werden. Es wurde entschieden, eine Internetseite inhaltlich zu gestalten und zu füllen, die Einzelpersonen, Familien, Seniorenpaaren, usw. Anregungen gibt, wie sie ihr soziales Netz stärken oder wieder aufbauen können. Auch soziale Institutionen und Gewerbetreibenden in einem Quartier finden hier Gründe, warum es sich für sie lohnen kann, sich neben ihrem Kerngeschäft für das Generationenmiteinander in ihrem Quartier zu engagieren (freiburg-generationenstark.de/nachbarschaft). Absicht mit all dem ist, durch Anregung von Eigeninitiative und Selbstorganisation die Lücke schließen zu helfen zwischen dem, was leiblich Verwandte untereinander im Alltag nicht mehr leisten können, weil z.B. nicht nahräumlich zusammenwohnend und soziale Akteure nicht leisten können oder dürfen, weil z.B. kein Kostenträger dafür aufkommt.
Wirkung
Es gibt also einen Bedarf an Unterstützung/Entlastung, der für Verwandte oder Nachbarn nicht zu leisten ist und gleichzeitig für soziale Professionelle nicht möglich oder für z.B. Handwerksbetriebe wirtschaftlich nicht interessant ist. Aus diesem Grund wird die Schwesterseite generationenstark-in-freiburg-entlastungsbörse.de im kommenden Frühjahr online gehen. Hier dürfen Angebote und Gesuche für ganz alltägliche kleine Hilfen veröffentlicht werden, wie sie z.B. zwischen Verwandten selbstverständlich erbracht werden würden – wenn sie denn vor Ort wären. freiburg-generationenstark.de/nachbarschaft wurde am 10. Mai 2017 im Rahmen eines Fachtages „Generationenübergreifend offene Begegnungsbereiche gestalten“ und des Vortrags „Warum Jung und Alt zusammen gehören“ durch Henning Scherf und den Freiburger Sozialbürgermeister online gestellt.
Erfahrungsbericht
Die Seite wird stetig besucht, am meisten aufgerufenen Unterseiten sind „Ich und meine Nachbarschaft“ –> „geben und bekommen“, sowie „Für soziale Einrichtungen“, „Potential-Check“, „Grundlagen und Hintergründe“ –> „Sorgende Gemeinschaft“. Somit ist davon auszugehen, dass insbesondere Privatpersonen und soziale Einrichtungen die Seite nutzen. Die inhaltliche Ausarbeitung der Seite war ein gewinnbringender Prozess, der eine intensive Auseinandersetzung mit den MGH-Grundanliegen ermöglichte, was aufgrund der Positionen der Beteiligten eine multiplikatorische Wirkung in der Kommune entfaltet. Durch die Eröffnung der Seite im Rahmen eines Fachtages und des Vortrages von Henning Scherf mit anschließender Podiumsdiskussion wurden Fachleute und eine breite Öffentlichkeit erreicht. Das MGH Freiburg stellt die Seite gerne anderen MGHs zur Verfügung, wenn ihnen das für das Gelingen ihre Arbeit und zur konstruktiven Gestaltung des demographischen Wandels in ihrem Wirkungsbereich hilfreich erscheint.
Kontaktdaten
Mehrgenerationenhaus EBW Freiburg
Sulzburger Straße 18, 79114 Freiburg
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0761 / 4907840
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info.mgh@kath-freiburg-suedwest.de
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