Dialogveranstaltungen
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Schlagworte:
Beratung und Unterstützung von Familien, Bürgerbeteiligung, Freiwilliges Engagement, Infrastruktur, Inklusion, Jugendgerechte Gesellschaft, Kinderbetreuung, Offener Treff, Selbstbestimmtes Leben im Alter, Teilhabe, Vereinbarkeit Beruf und Familie, Vereinbarkeit Beruf und Pflege
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Demografietyp:
6 Städte/Wirtschaftsstandorte mit sozio-ökonomischen Herausforderungen
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Diskussionen zu unterschiedlichen Themenfeldern mit politischen Vertretern und Vertreterinnen
Im Familienzentrum Aurich – MGH engagieren sich über 90 unterschiedliche Vereine, Initiativen, Beratungseinrichtungen, Unternehmen etc. Die Engagierten treffen sich monatlich im Rahmen des Runden Tisches unter Anleitung und Koordinierung der Leitung des Familienzentrums Aurich zum Austausch sowie zur Abstimmung und Planung möglicher gemeinsamer Aktivitäten (Infoveranstaltungen, Familienfest etc.). Da viele der Engagierten sich für gesellschaftliche und politische Themen einsetzen, wurde im Sommer im Vorfeld der Bundes- und Landtagswahlen eine Dialogveranstaltung mit 4 Thementischen – ausgewählt durch die aktiven Initiativen des MGH - (Lebensbedingungen, Beruf, Familie und Mobilität) geplant und durchgeführt. Die Bundestags- und Landtagsabgeordneten der Parteien des Wahlkreises wurden eingeladen, um an den Thementischen in Form eines Speed-Datings (20 Minuten pro Thementisch) mit den Besucher/innen die genannten Themen zu diskutieren. Dabei ging es einerseits darum, Positionen der Politiker/innen/Parteien kennenzulernen und andererseits darum diese für relevante Themen aus der Region zu sensibilisieren. Es handelte sich um eine gelungene Dialogveranstaltung zur Förderung der Bürgerbeteiligung, der Partizipation und des Dialoges zwischen Bürger/innen/Betroffenen und Politiker/innen. Sowohl die Besucher/innen als auch die Politiker/innen gingen mit entsprechend positiven Erfahrungen aus der Veranstaltung raus und äußerten den Wunsch, diese zu wiederholen.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Die Thementische wurden mit Gesprächsleiter/innen besetzt, die eine Moderation an den Tischen gewährleisteten und dazu anregten, möglichst kurze Antworten zu geben, damit die 20 Minuten an den Tischen jeweils sinnvoll genutzt werden konnten. Diese Pat/innen hatten entweder durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit oder beruflich mit dem jeweiligen Thema zu tun. Des Weiteren saßen die Aktiven (meist Ehrenamtlichen) aus den jeweiligen Initiativen an den Thementischen, um den Politiker/innen, ihre Bedarfe/Situation zu erläutern und eine entsprechende Einschätzung zu erhalten. Die Organisation der Veranstaltung wurde durch das Familienzentrum Aurich – MGH übernommen und in Planungstreffen wurden die Inhalte und Thementische gemeinsam mit den Freiwilligen vorbereitet, so dass diese gut strukturiert in die Gespräche mit den Politiker/innen gehen konnten. Die unterschiedlichen Alters- und Zielgruppen wurden sowohl in der Vorbereitung bei der „Themenauswahl“ und Gestaltung als auch bei der Veranstaltung selbst – als Diskutant/innen und Gäste – berücksichtigt und beteiligt (z.B. Hebammenversorgung, seniorengerechtes Wohnen, Altersarmut, Integration etc.). Da die Planung, Konzeptionierung und Organisation über den monatlichen Runden Tisch des Familienzentrums Aurich – MGH erfolgte, wurden alle Aktiven des Sozialraumes, die Stadtverwaltung (Leitung des MGH, Gleichstellungsbeauftragte, Behindertenbeauftrage, Leitung OKJA etc.) eingebunden und beteiligten sich an der Veranstaltung.
Wirkung
Die Dialogveranstaltung verlief in der Vorbereitung, Planung und Durchführung sehr gut. Die aktiven Initiativen sahen die Veranstaltung als Möglichkeit „ihr“ Thema politisch zu platzieren und brachten sich daher aktiv ein. Auch die Bundes- (SPD, CDU, Die Grünen, FDP, Die Linke und Piraten)und Landtagskandidaten (SPD, CDU, Die Grünen und FDP) waren nahezu vollständig vor Ort und stellten sich der direkten Diskussion zu den Themen. Die Politiker gingen teilweise mit für sie neuen Erkenntnissen aus der Veranstaltung heraus. Alle Beteiligten sprachen von einem Erfolg und regten eine Wiederholung auch gerne außerhalb der Wahlen an. Im MGH Aurich wird es daher auch zukünftig ähnliche Veranstaltungen geben. Das Format eignet sich gut, um einen niedrigschwelligen und direkten Austausch zu fördern. Eine Übertragung auf andere Zielgruppen, MGH´s, Themen etc. ist jederzeit möglich, so dass es sich um ein sehr kompatibles und sinnvolles Format für den gesellschaftlichen Diskurs handelt.
Erfahrungsbericht
In der Vorbereitung zeigte es sich als sehr sinnvoll, die Themen etc. aus den vorhandenen Initiativen zu generieren und diese auch bei der Planung, Konzeptionierung und Durchführung zu beteiligen, denn auf diese Weise waren z.B. die Thementische nahezu gleich stark besetzt. Auch die inhaltliche thematische Vielfalt kann grundsätzlich am besten mit der Einbindung der Betroffenen erreicht werden. Die Organisation sollte auf jeden Fall in der Hand einer hauptamtlichen Beschäftigten liegen, da u.a. eine intensive Begleitung der Initiativen (Vorbereitung der Themen und Fragen) sinnvoll ist. Auch die Einladung der politischen Vertreter/innen etc. bedarf einiger zeitlicher Ressourcen, so dass hier das ehrenamtliche Engagement der Initiativen geschont werden sollte. Da es sich um eine längere Veranstaltung handelt, ist es sinnvoll eine angenehme räumliche Atmosphäre zu schaffen und eine Versorgung mit Essen und Trinken vorzuhalten. So ist eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe möglich.
Kontaktdaten
Familienzentrum Aurich
Jahnstraße 2, 26603 Aurich
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04941 / 123900
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info@familienzentrum-aurich.de
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