Foodsharing-Dinner, Liebe geht durch den Magen, Gemeinsam kochen – Gemeinsam essen - Gemeinsam die Welt retten
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Schlagworte:
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Demografietyp:
7 Großstädte/Hochschulstandorte mit heterogener sozio-ökonomischer Dynamik
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Siedlungstyp:
Städtischer Raum
Menschen aus verschiedenen Altersgruppen, Kulturen und Religionen retten gemeinsam Lebensmittel, kochen und essen zusammen. Das Mehrgenerationenhaus Awothek Südstadt macht es möglich.
„Gemeinsam kochen, gemeinsam essen, gemeinsam die Welt retten“ – so lautet einmal im Monat das Motto im Mehrgenerationenhaus in Nürnberg. Seit November 2021 kochen hier bis zu 25 Kreativköchinnen und -köche kostenlose Abendessen für Menschen aus bis zu sechs Nationen und drei Generationen. Die Lebensmittel dafür erhalten sie von foodsharing, einem Verein, der sich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzt. So werden Werte wie Nachhaltigkeit und Solidarität im gemeinsamen Tun vermittelt und gelebt. Das Projekt wurde im Rahmen des „Baumtreffs“ entwickelt, einer regelmäßig stattfindenden offenen Gesprächsrunde für alle Interessierten.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Das Foodsharingdinner ist leicht zugänglich. Durch das verbindende Element Essen, sind alle Menschen angesprochen. „Unser Jüngster“ ist gerade mal drei Jahre alt, „unsere Ältesten“sind über 80. Alle helfen beim Vorbereiten und Aufräumen zusammen. So erfärt sich jeder als dazugehörig, erlebt Teilhabe und echte Begegnung. Es ist die einfachste Art Menschen zusammenzubringen und einander näher zu kommen wenn es das Gespräch nicht braucht, sondern die Verwendung der Lebensmittel zunächst im Vordergrund steht. Alter, Herkunft, Religion, Hautfarbe spielen keine Rolle. Vor allem die älteren Teilnehmer*innen lieben es Rezepte von früher auf die Lebensmittel, die da sind, anzupassen. Menschen die sonst aneinander vorübergehen begegnen sich. So entsteht Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt. Kooperationspartner sind Ehrenamtliche von Foodsharing, die das Dinner mit geretteten Lebensmitteln beliefern. Der Erfolg des Projekts liegt in seiner Schlichtheit und Nachhaltigkeit.
Wirkung
Am Anfang waren wir nur sieben Menschen beim Foodsharing Dinner und schon im nächsten Monat hatte sich herumgesprochen, dass der Abend etwas Besonderes ist. Viele bringen ihre Freund*innen mit, Menschen die zufällig kommen, setzen sich dazu und kochen und essen mit. Die Erwartungen wurden übertroffen, da es schon beim zweiten Mal über 20 Teilnehmer*innen waren. Es wird auf die Lebensmittelverschwendung hingewiesen, sichtbar und erlebbar gemacht. Aus Lebensmitteln, die sonst in der Tonne gelandet wären entsteht ein positives ‚Produkt‘, ein gemeinsames Abendessen, an dem jede/mitgewirkt hat. Dies wirkt sich auch auf den Umgang mit Lebensmitteln zuhause aus. Auf diese Art und Weise kann die Idee der Nachhaltigkeit auch Zielgruppen näher gebracht werden, die sonst andere Sorgen haben: z.B. Geflüchtete. Die Öffentlichkeitsarbeit ist sehr erfolgreich, es kommen jedesmal neue Menschen dazu. Neben Flyern gibt es den Newsletter, Posts auf Facebook, Instagram, auf der Homepage des MGH und des AWO Kreisverbands. Das Projekt ist sehr einfach übertragbar, es braucht nur eine Küche und einen großen Raum mit Tischen und Stühlen. Es ist auch möglich auf mobilen Kochplatten zu kochen oder ein Cafe zu veranstalten bei dem schon zubereitete Lebensmittel serviert werden. Solange es Ehrenamtliche von foodsharing gibt, die weiter mitmachen, wird das MGH AWOthek das Projekt fortsetzen, da es eine geniale Art und Weise ist sich gemeinsam für eine nachhaltige Welt des Wirs einzusetzen.
Erfahrungsbericht
Was lief gut? Es kamen Menschen verschiedenester Herkunft und Alter um gemeinsam zu Kochen, ein Teilnehmer hat seinen 70. Geburtstag beim Dinner gefeiert,aus dem Dinner hat sich der Häkel-und Strickkreis gegründet, weil sich Freundschaften entwickelt haben, es ist gut regelmäßige Teilnehmer*innen zu haben, da sie besonders gut, die Neuen anleiten können, es ist wichtig sich gut in der Küche auszukennen. Es kam ein Präsidiumsmitglied der AWO, die sehr begeistert war. Praxistipps? Hygiene muss eingehalten werden, Hände waschen, saubere Nägel und Tische säubern ist Pflicht, es ist gut eigenen Brettchen und Messer mitzubringen, Geschirr bereit stellen und Kontrolle ob genügend Schüsseln vorhanden sind, erfahrungsgemäß braucht es viele TN darauf hinweisen, dass unterschiedlich große Mengen an Lebensmitteln gerettet werden und dass deswegen nicht immer eine Selbstversorgung danach möglich ist, ein gemeinsamer Start beim Schnippeln und Kochen ist wichtig, da sonst kaum Absprachen stattfinden. Was kann man anders machen? direkt mit Lebensmittelverarbeitenden Betrieben kooperieren, wenn es in der Stadt kein Foodsharing gibt
Kontaktdaten
MGH AWOthek Südstadt
Karl-Bröger-Straße 9, 90459 Nürnberg
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0911 / 4506-0167
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MGH-Koordination@awo-nbg.de
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