Respekt zeigen - Toleranz leben
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Schlagworte:
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Demografietyp:
9 Wachsende familiengeprägte ländliche Städte/Gemeinde
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Siedlungstyp:
Städtischer Raum
Im Projekt „Respekt zeigen – Toleranz leben“ des Mehrgenerationenhauses Haiterbach werden Jugendliche zu Demokratie- und Respektvermittlerinnen und -vermittlern.
Um das soziale Miteinander und den gegenseitigen Respekt zu fördern, setzt das Mehrgenerationenhaus Haiterbach auf die junge Generation. Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren können sich hier zu Demokratie- und Respektvermittlerinnen und -vermittlern ausbilden lassen. Durch unmittelbaren Kontakt lernen sie Lebenswelten von Menschen mit und ohne Behinderung aller Generationen oder sozialer Herkunft kennen. Sie entwickeln eine Haltung, geprägt von Respekt und Toleranz. Als Vermittlerinnen und Vermittler veranstalten sie zum Beispiel inklusive Mitmachaktionen am Sporttag, begegnen Menschen mit Demenz, fördern die digitale Teilhabe von Seniorinnen und Senioren oder loten Partizipationsmöglichkeiten in der Kommune aus. Auch zwei Kinder mit kognitiver Behinderung sind in der Respektgruppe aktiv eingebunden. Für Ihren Einsatz erhielten letztes Jahr zwölf Jugendliche Respektgeberzertifikate.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
In Kooperation mit dem Sportverein TSV Haiterbach führten wir im Juli 22 vom Projekt "Respekt zeigen - Toleranz leben" inklusive Mitmachaktionen "für und mit" Kindern, Jugendlichen, Senioren, Familien und Menschen mit Behinderungen durch. Dabei engagierten sich Ehrenamtliche aller Altersklassen. Als Fortsetzung planen wir im Mehrgenertionenhaus Begegnungen mit Senioren und Jugendlichen, um sich über „das Leben in Haiterbach“ und Themen wie Werte und Toleranz gemeinsam auszutauschen, auch die Momentogruppe (demenzerkrankte Senioren) wird einbezogen. Ebenso engagieren sich Jugendliche des Respektprojektes in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen des MGH, bei der Förderung digitaler Teilhabe von Senioren und unterstützen diese im Umgang mit Smartphone / Tablet. Dabei zeigen Jugendliche Senioren, wie man z.B. Filme und Fotos erstellt und erproben es in der Praxis. Bei dieser Aktion sind Ehrenamtliche des MGHs „Sprechstunde Digitale Begleitung“ und der Stadtsenioren eingebunden.
Wirkung
Im Sommer 2022 qualifizierten sich die ersten 12 Jugendlichen in Haiterbach zu Respektgebern. Durch die Praxiserfahrung mit den inklusiven Sportaktivitäten für Menschen aller Generationen entwickelten die Jugendlichen eine inklusive Haltung. Bei der Durchführung engagierten sich die Jugendlichen selbst sowie Ehrenamtliche, Menschen mit und ohne Behinderung, Senioren, Vereine und Vertreter der Kommune. Durch die Vernetzung mit der Lebenshilfe Nagold sind zwei Kinder mit kognitiver Behinderung in der Respektgruppe jetzt aktiv eingebunden. In der Respektgruppe lernten die Teilnehmer ihre verschiedenen Lebenswelten kennen. Dies förderte Respekt, Toleranz und Perspektivwechsel. Mit den aktuell anstehenden Aktionen (Videoprojekt mit Jugendlichen / Senioren, Digitale Begleitung, Demenzbegegnung) werden wir mit hoher Qualität weiter unsere Projektziele erreichen. Schon jetzt stoßen diese bei Jugendlichen, Ehrenamtlichen, und Senioren auf positive Resonanz. Das Respektkonzept kann sehr gut in Mehrgenerationenhäusern umgesetzt werden. Zur nachhaltigen Etablierung des Respekt - Engagements planen wir 2023 ein Jugendforum mit Vertretern der Kommune durchzuführen, um demokratische Partizipation und soziales Engagement junger Menschen in Haiterbach zukunftsfähig zu verankern.
Erfahrungsbericht
Besonders schätzen wir die Wertschätzung und Empathie mit der sich die TeilnehmerInnen des Projektes begegnen. Dies mag vor allem daran liegen, dass wir Perspektiven einzelner Personen erfragen ohne ihre Handlungsmöglichkeiten durch Vorurteile im Vorhinweg zu begrenzen. So teilten etwa Senioren und Jugendliche, die die Hauptschule besuchten, ähnliche Stigmatisierungserfahrungen. Das Zusammenarbeiten sehr heterogener Gruppen hat gezeigt, dass dies die Empathie für die Lebenswelten der Anderen stärkt. Um innerhalb der Respektgruppe einen offenen und ehrlichen Umgang miteinander zu praktizieren, achten wir auf eine gute Gruppenatmosphäre, die von Freiwilligkeit und Toleranz gepägt ist. Es ist auch okay, lediglich dabei zu sein und anderen zuzuhören.
Kontaktdaten
Mehrgenerationenhaus Haiterbach
Beihinger Straße 10, 72221 Haiterbach
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07456 / 795503
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mgh.haiterbach@diakonie-nsw.de
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