Multikulturelle Projekte mit Ausländern und Migranten
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Schlagworte:
Beratung und Unterstützung von Familien, Bildung, Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Offener Treff, Teilhabe, Vereinbarkeit Beruf und Familie
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Demografietyp:
2 Alternde Städte/Gemeinden mit sozio-ökonomischen Herausforderungen
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Förderung der Eingliederung zugewanderter Menschen in die Stadtgesellschaft
Der Bereich Integration im MGH wird durch das Projet "Multikulturelle Projekte mit Ausländern und Migranten" im Rahmen "Nachhaltige Soziale Stadtentwicklung ESF 2014 - 2020, gebietsbezogenes integriertes Handlungskonzept der Stadt Zittau - "Sozial Zusammenkommen und Wachsen“ abgedeckt. Dies ermöglicht es, eine Projektkoordinatorin zu beschäftigen. Sie ist wesentliches Element für das Gelingen des Projektes und konzipiert die Kurse, die sie auch selbst im MGH gibt. Zu den weiteren Angeboten zählen Aktivierung des sozialen Umganges im neuen Umfeld der Geflüchteten; bedarfsorientierte Angebote von Inhalten und Methoden zum Erlernen der deutschen Sprache und ihrer praktischen Anwendung; Schaffung von Verständnis für den notwendigen Wechsel zu mehr Eigenständigkeit; Förderung wachsender Selbständigkeit in der Planung und Organisation des Lebensalltages in der aufnehmenden Gesellschaft und in der Stadt Zittau. Es werden Begegnungen der Ausländer untereinander ermöglicht und bei Wunsch Kontakte geknüpft mit den verschiedenen Stellen, Orten und Organisationen im Bereich Soziales und Integration. Die Aktivierung von Eigeninitiative und Unterstützung künftiger Integrationsfähigkeit als zugewanderte Menschen mit ihren Familien ist zentrales Element des Projekterfolges. Die Projektkkordinatorin bietet in ihren Kursen und Treffs den notwendigen geschützten Rahmen, baut Vertrauen auf, stärkt das Selbstbewusstsein der Teilnehmer*innen und geht gezielt auf die Bedarfe ein.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Das Projekt füllt eine Angebotslücke: die Teilnehmer*innen der Kurse und im offenen Treff "Come together" finden für ihre Bedarfe oft keine passende Anlaufstelle und sind auf informelle Kontakte angewiesen. Gerade diese fehlen jedoch in der neuen Umgebung. Die Projektleiterin fungiert als Netzwerkerin sowie auch soziales Bindeglied zur Stadtgesellschaft. Familien mit Kindern kommen genauso wie Einzelpersonen zu den Treffen. Davon einige sehr regelmäßig, manche nur ab und zu. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bringen sich zunehmend in Ereignisse der Stadtgesellschaft ein, nehmen an öffentlichen Angeboten teil oder werden selbst Mitgestalter, bspw. der Angebot im MGH wie gemeinsames Kochen im Mittagstreff oder beim Stadtfest durch Angebote kulinarischer Spezialitäten ihres Herkunftslandes. Sie lernen, was freiwilligens Engagement in Deutschland bedeutet und wo es überall zu finden ist. Einigen Teilnehmern konnten auch durch geknüpfte Kontakte sowie Erlerntes in erste Praktika und auch Arbeitsstellen vermittelt werden. Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Analphabeten und werden durch diese Angebote an das Erlernen der neuen Sprache herangeführt. Die Teilnehmer*innen kommen aus allen Altersgruppen und speziell Frauen können im Treff "Frauen und Deutsch" ungestörten Austausch pflegen. Kooperiert wird bei dem Projekt mit dem Fachbereich Asyl und Migration des Landkreises und den Kommunalen Integrationskoordinatoren sowie dem Willkommensnetzwerk Zittau.
Wirkung
Ziel des Projektes ist es, die soziale Eingliederung von neuzugewanderten Menschen, Flüchtlingen, Asylantragstellern und bereits als Flüchtlinge anerkannte Menschen in die Stadtgesellschaft zu befördern. Das Projekt unterstützt und begleitet Menschen dieser Zielgruppe und verbessert dadurch ihre Chancen, hier anzukommen, sich zu integrieren und aktiv zu werden. Vor allem durch die individuelle Beratung fühlen sich die Teilnehmer*innen wohl und verstanden, sie fassen vertrauen und sind bereit sich zu öffnen. Die Vermittlung von Inhalten und Kompetenzen erfolgt nach keiner speziellen Methode, sondern durch Ausprobieren und Austausch. Das Angebot ist in dieser Form einzigartig in der Stadt und so werden die meisten Ausländer zum MGH verwiesen, wenn die Beratungsstellen nicht ausreichen oder zu speziell agieren. Auch ganzheitliche Beratung von z.B. Familien ist somit möglich. Durch die Einbindung im MGH ist der Austausch mit anderen Nutzer*innen leicht möglich.
Erfahrungsbericht
Unsere Erfahrung zeigt, dass Menschen mit Flichtgeschichte oder Migrationshintergrund auf Vertrauen basierende individuelle Unterstützung brauchen. Bei persönlichen Informations- und Beratungsangeboten werden hierbei oftmals Lücken in den vorhandenen Strukturen geschlossen. Wir bieten praktische Anleitung und Unterstützung zum Zurechtfinden im Alltag, wie Umgang mit Geld, Antragstellungen jeder Art, Hilfe bei Wohnungssuche, Praktika-/Arbeitssuche, Bewerbungstraining, Terminierung von Arztbesuchen. Die Projektleiterin kann das Ehrenamt entlasten und im Mehrgenerationenhaus stehen weitere Mitarbeiterinnen zur Seite, die es ermöglichen sich ggf. Fallbezogen auszutauschen um Lösungen zu finden. Aktive Pflege von Netzwerken und Kontakten ist unbedingt notwendig.
Kontaktdaten
Hillersche Villa gGmbH
Klienebergerplatz 1, 02763 Zittau
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03583 / 7796-21
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mehrgenerationenhaus@hillerschevilla.de
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