Interkulturelle Familientage
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Schlagworte:
Beratung und Unterstützung von Familien, Bildung, Einsamkeit, Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen, Freiwilliges Engagement, Freizeitgestaltung, Inklusion, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Kinderbetreuung, Offener Treff, Teilhabe
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Demografietyp:
7 Großstädte/Hochschulstandorte mit heterogener sozio-ökonomischer Dynamik
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Siedlungstyp:
Städtischer Raum
Interkulturelle Aktionstage: Gemeinsam mit Nachbar*innen mit und ohne Migrations- und Fluchtgeschichten, Initiativen und Vereinen
Eine generationsübergreifende Vorbereitungsgruppe organisiert interkulturelle Familientage: Maskenbau, Laternenbau und Sternebasteln in der "dunklen" Jahreszeit. Damit gibt es Anlässe, andere zu treffen und sich auszutauschen. Dieser "praktische Raum" bietet jedoch auch Gelegenheiten, sich über Themen im Lebensumfeld zu verständigen, sich Tipps quasi nebenbei weitergeben zu können. TN sind im Alter von 0-80 Jahren. Bis zu 80 Personen nehmen teil. Mitwirkende sind: Engagierte einer koreanischen Frauengruppe, eines lateinamerikanischen Netzwerkes, afrikanischer Initiativen, Familien aus Bulgarien, Teilnehmer*innen der Deutschkurse (Syrien, Iran und Irak, Afghanistan) Anhand der Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Herkunftsländern werden immer wieder neue "kreative Techniken" in die Familientage eingebracht. Damit entstehen Möglichkeiten eigene Fertigkeiten zu zeigen und mit anderen darüber ins Gespräch und in einen Austausch zu kommen, z.B.: Piñata-Bau, Erstellung von Handtrommeln-Cajones, Survatschka`s (bulgarische Rute für Glück, Erfolg und Gesundheit, peruanische Retablo`s aus Kinderknete, mexikanische Masken, Laternenbau aus Recyclingmaterialien. Darüber hinaus werden kulturelle Darbietungen gezeigt, Irische Musik mit Chor und Gitarre oder Musik von der Flöte aus Peul, Guinea gespielt. Es gibt Sportaktivitäten, wie Kung Fu Wushu, gemeinsam werden kulinarische Spezialitäten, wie Schmalzgebäck, gebacken, aber auch Neues, wie Seetang-Knabbereien probiert.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Die Aktionstage werden von einem interkulturellen sowie generationsübergreifenden Vorbereitungsteam organisiert. Dadurch werden sowohl Kinder, Familien als auch ältere Menschen aus untersch. Kulturen und Ethnien angesprochen und finden verschiedene Anknüpfungspunkte für eine Mitwirkung und Teilhabe. Die Motivation des Vorbereitungsteams sowie der Mitwirkenden entsteht aus dem Wunsch heraus, besondere Begegnungsmöglichkeiten für "neue" und "alte" NachbarInnen zu schaffen. Das Vorbereitungsteam organisiert die Tage freiwillig, ehrenamtlich, mit einem Interesse am Austausch mit Anderen und Blick auf den Sozialraum.
Wirkung
Bewohner*innen aus den verschiedenen Altersgruppen haben die Gelegenheit "neue" Bewohner*innen, Engagierte von Initiativen und Vereinen kennen zu lernen und Ihnen dabei einfach zu begegnen. Möglich ist eine Begegnung auf einer pragmatischen Ebene, alle können sich gegenseitig beim gemeinsamen Tun etwas zeigen, daraus entsteht eine produktive Atmosphäre. Beim gemeinsamen Tun ist der Blick erst einmal auf die Sache, aber häufig entstehen daraus neue Ideen, Themen, eine Erkenntnis, dass manchmal viel mehr Gemeinsames besteht, als ursprünglich angenommen und damit entstehen viele Anknüpfungspunkte für neue Aktionen. Die Tage sind Anregungen für neue Themen und Veranstaltungen, die relevant für die Bewohner*innen, für die Initiativen und Gruppen sind.
Erfahrungsbericht
Jeder Aktionstisch bzw. Aktionsraum (z.B. parallele Aktionen wie Survatschka-Bau / Bewegungsangebote im Gymnastikraum / Schmalzgebäck backen in der Nachbarschaftsküche) braucht möglichst jeweils 2 verantwortliche Begleitpersonen. Sie bereiten vor, unterstützen, geben Tipps, zum Teil leiten sie an, motivieren, sie sind Ansprechpersonen. Sorgfältig vorbereitetes vielfältiges Arbeitsmaterial regt die Fantasie und die Möglichkeiten beim gemeinsamen Tun an. Unterschiedliche Angebote eröffnen dabei für verschiedene Interessen der Besucher*innen auch mehr Mitwirkungsmöglichkeiten. Befinden sich die Aktionsräume räumlich hintereinander, also nah aneinander, wie im MGH SprengelHaus, in dessen Mitte sich auch eine Nachbarschaftsküche (Treff) befindet, ist ein Austausch zwischen den verschiedenen Aktionsgruppen darüber hinaus einfach gegeben. Zusätzlich braucht ein solcher Aktionstag auch mindestens eine Person, die alle Aktionen im Überblick behält. Hinweise gibt auf vorhandene Ruheecken, auf Bewegungsmöglichkeiten, auf Trinken und Essen zur Stärkung hinweist. Je interkultureller die Vorbereitungsgruppe aufgestellt ist, desto einfacher ist es auch für Interessierte aus verschiedenen Kulturen dazu zu kommen und mitzuwirken. Wichtig für die Etablierung der interkulturellen Familientage war es, diese kontinuierlich und verlässlich Jahr für Jahr anzubieten.
Kontaktdaten
SprengelHaus
Sprengelstraße 15, 13353 Berlin
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03045977308/09
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kontakt.mgh-sprengelhaus@moabiter-ratschlag.de
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