Gemeinsame Zeit für Groß und Klein
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Schlagworte:
Beratung und Unterstützung von Familien, Einsamkeit, Freiwilliges Engagement, Freizeitgestaltung, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Teilhabe
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Demografietyp:
6 Städte/Wirtschaftsstandorte mit sozio-ökonomischen Herausforderungen
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Kooperativ intergeneratives Treffen mit Kita-Kindern, Seniorenheimern, Bewohnenden. Freudvolles Miteinander für gegenseitiges Verständnis
"Groß und Klein" ist ein Projekt zum Abbau von Barrieren und zur Entwicklung intergenerativer Angebote im MGH. Nach einer intensiven gemeinsamen Vorbereitungsphase, in der das Scheitern der Vorgängerprojekte analysiert wurde, nutzen die Kooperationspartner Kita und Seniorenheim nun das MGH als Treffpunkt für eine lockere Gruppe aus hochbetagten, pflegebedürftigen Bewohnenden des Seniorenheims, ehrenamtlich Engagierten und Kita Kindern für einen anregenden Vormittag mit Gesang, Basteln, Spielen und einem gemeinsamen Frühstück. Ehrenamtliche und Kinder, die schon Vertrauen in die Gruppensituation gefasst haben, holen gemeinsam die Bewohnenden aus dem Heim ab, um ihnen die Teilhabe zu ermöglichen und das Heim zu entlasten, das die regelmäßigen Treffen nicht mit Stammpersonal sicherstellen kann. In dieser Konstellation treffen drei Hauptgruppen aufeinander, die ansonsten kaum Beziehungen zueinander haben. Beim gemeinsamen Tun entsteht Verständnis, im freundvollen Miteinander erfahren alle Beteiligten Anregung und Selbsterfahrung, entstehen neue nachbarschaftliche Strukturen und wichtige Kontakte untereinander. Dabei bringt sich jeder der Koop-Partner im Rahmen seiner Möglichkeiten ein, offene Bedarfe werden durch andere Beteiligte übernommen oder organisiert. Das MGH ist allen Teilnehmenden aus generationenspezifischen Angeboten vertraut und bietet darum einen idealen Ort für ein Treffen, bei dem die Bedarfe aller gut berücksichtigt werden können
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Das Projekt zum Abbau von Barrieren und zur Entwicklung intergenerativer Angebote liegt innerhalb des Querschnittsziels "Generationenübergreifendes Arbeiten", aber auch innerhalb der Querschnittsziele "Sozialraumorientierung" und "Freiwilliges Engagement". Es fördert mit seinen Aufgaben die Einbindung und Fortentwicklung des unmittelbaren Wohnumfeldes Alpheide durch die vielfältigen Kooperationspartner, deren Mitarbeitende und Nutzende sich im gemeinsamen Projekt treffen und deren unterschiedliche Bedarfe deutlich machen. Durch die enge Begleitung und den intensiven Austausch entsteht gemeinsam ein neuen Blick auf den gesamten Sozialraum in seiner Vielfältigkeit. Das freiwillige Engagement wird gefördert durch zahlreiche Schulungs- und Unterstützungsangebote für die Begeleitenden von älteren, gebrechlichen und pflegebedürftigen Menschen. Die Fortbildungen aus dem Fachfeld "Seniorenbegleitung" werden über Drittmittel der örtlichen Bollmanns Stiftung und der Bürgerstiftung finanziert, das Interesse am Projekt und an den Erfahrungen werden so auch in die kommunale Ebene transportiert, da die Bollmanns Stiftung durch den Landrat und ein Kuratorium aus kommunalpolitisch und gesellschaftlich Verantwortlichen geführt wird und wie die Bürgerstiftung Landkreis weit aktiv ist.
Wirkung
In der Vergangenheit ist die Zusammenarbeit zwischen Kita und Senioren-Haus oft begonnen und immer wieder abgebrochen worden. Durch das Angebot des MGH sind Strukturen geschaffen worden, die eine kontinuierliche Begegnungsmöglichkeit geschaffen haben und so mit Geduld un Verständnis eine langfristig angelegte, kontinuierliche Kooperation und Beziehungen zwischen den Generationen ermöglicht. Ehrenamtliche aus dem Gebiet, die das Angebot mit Engagement und Herzblut unterstützen schaffen vor allem für die Älteren, die nicht in ihrem ehemals gewohnten häuslichen Umfeld leben Kontakte in die neue Lebensumgebung. Der gemeinsame Gang vom Seniorenhaus zum MGH bietet Zeit für informelle Gespräche unter Ehrenamtlichen und Abzuholenden, die zu einem besonderen Vertrauensverhältnis gewachsen sind. Für die Kinder der inklusiven Kita ist es oft eine erste wertvolle Erfahrung mit älteren oder gebrechlichen, hochbetagten Menschen, die eine geduldige Kennenlernphase fordert, um Vertrauen zu fassen.
Erfahrungsbericht
Aus dem erfolgreichen Projekt können mehrere Erfahrungen abgeleitet werden. Neben den Bemühungen um intergenerative, kooperative Projekte ist es unerlässlich, einen geeigneten Ort zu finden, der allen Teilnehmenden wenigstens dem Grunde nach vertraut ist. Kleine Kinder und gebrechliche Ältere nehmen ihre Umgebung anders wahr und sind sehr leicht zu irritieren, die Anfangsphase solcher Projekte ist deutlich länger als in Projekten, die sich nur an eine Generation richten. Intergenerative Projekte brauchen umso mehr "Manpower" je größer der Altersunterschied ist, das Engagement geeigneter und vorgeschulter Ehrenamtlicher ist unerlässlich, Geduld eine unbedingte Voraussetzung. Ängste und Bedenken alle Beteiligten müssen sehr ernst genommen werden, Ehrenamtliche dürfen sich nicht allein gelassen fühlen, Ältere brauchen die Gewissheit sicher und versorgt zu sein, Kindergartenkinder die Begleitung vertrauter Personen, damit sie mit ihren Bedarfen gut berücksichtigt werden können. Gemeinsame Organisationstreffen der Anleitenden und Ehrenamtlichen mit Reflektionsgesprächen zu schwierigen Situationen sind unerlässlich und müssen professionell geleitet werden. Die Treffen müssen rechtlich sicher und versicherungstechnisch gut abgesichert sein, damit aus gutem Willen keine bösen Überraschungen werden. Eine solche Gruppe ist ein großer Gewinn für MGHs, sie festigt die Verbindung in die Nachbarschaft und sorgt für lebendige, außergewöhnliche Kontakte im Zusammensein der Kinder mit Älteren
Kontaktdaten
Sprotte e.V. - MGH familienhORT in der Alpheide
Dürerring 28, 31582 Nienburg
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05021 / 9929999
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info@das-sprotte.de
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