Lets talk about Friedrichstadt
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Schlagworte:
Beratung und Unterstützung von Familien, Bildung, Bürgerbeteiligung, Einsamkeit, Freiwilliges Engagement, Freizeitgestaltung, Infrastruktur, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Teilhabe
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Demografietyp:
7 Großstädte/Hochschulstandorte mit heterogener sozio-ökonomischer Dynamik
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Siedlungstyp:
Städtischer Raum
Interessierte Bewohner*innen erhalten Raum für Austausch, Begegnung und Initiative in ihren sich verändernden Stadtteil.
Im Projektgebiet wohnen überdurchschnittlich viele Familien, Alleinerziehende, Migrant*innen, Langzeitarbeitslose und ältere Menschen mit geringem Einkommen. Wegen der preiswerten Mieten wohnen hier Migrant*innen und sozial schwache Familien. Interkulturalität ist ein wichtiges Thema: Durch eine sich verdichtende Bebauung verschwinden Treff- und Gestaltungsräume. Gleichzeitig siedeln sich neue Bewohner*innen, Firmen und Projekte an: Ein facettenreicher Mix aus Alt-Einwohner*innen und Neu-Zuzügen. Veränderungen können positive und negative Folgen haben. Manche stören, manche eröffnen Chancen und Spielräume. Ziel der Gesprächsrunden ist es, Schwierigkeiten, Konflikte und Potenziale der derzeitigen Situation im Stadtteil zu thematisieren und konstruktiv damit umzugehen. Das MGH fördert damit den Prozess der Interaktion und des Dialogs im Sozialraum. In einem ersten Treffen wurden Bewohner*innen eingeladen, sich anhand der World-Café-Methode über die Themen „Was fetzt?“, „Was nervt?“ und „Was fehlt?“ über die sich verändernde Situation in der Friedrichstadt auszutauschen. Es kamen sehr unterschiedliche Menschen, eine rege Diskussion entstand. Es gab den Wunsch nach einem größeren Miteinander, Begrünung im Stadtraum, Verbesserung von Missständen (Kriminalität, Beleuchtung, Verkehrsberuhigung, Sicherheit…), stärkerer Beteiligung, Gestaltung von Freiräumen usw. (siehe auch Mitschriften des World-Café s) und das Treffen fortzusetzen und Themen zu konkretisien.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Das Projekt orientiert sich an den Interessen und Bedürfnissen der Bewohner*innen aller Altersgruppen. Ziel ist es, die Lebensbedingungen aller Menschen in im Stadtteil/Viertel, ausgehend von den Ressourcen und Stärken zu verbessern. Es wurden generationsübergreifend alle Bewohner*innen eingeladen. Sie kamen durch die World-Café-Methode miteinander ins Gespräch. Durch die Tischmoderation konnten Hemmungen abgebaut und Barrieren abgesenkt werden, so dass ein generationsübergreifnder Austausch ermöglicht wurde. So erzählte etwa ein Ehrenamtlicher der IG Historischen Friedrichstadt über den Stadtteil, die Entstehung, Planungen und verblüffte mit Detailwissen zu Gebäuden, Begrünung, Wegeführung usw. Ein älterer Mann berichtete über seine Erfahrungen mit Initiativen im Stadtteil und ermutigte die jüngeren, sich zu organisieren und für eigene Bedürfnisse einzusetzen. Junge Familien suchten Kontakt und die Möglichkeit zum Gärtnern…. Eine enge Kooperation und Vernetzung mit unterschiedlichsten lokalen Akteuren (Soziale Träger, Vereine, Initiativen, Kirchgemeinde, Pflegewohnzentrum….) und der kommunalen Verwaltung ist von Beginn an erfolgt (siehe Ergebnisse). Bereits jetzt sind Synergien entstanden, die allen Beteiligten helfen und die Strukturen vor Ort stärken.
Wirkung
Dem Wunsch nach Verstetigung sind wir nachgekommen und haben. „Lets talk about Friedrichstadt“ finden nun regelmäßig einmal im Monat statt und ermöglicht den Kontakt und die Veränderung im Stadtteil. Die Bewohner*innen organisieren die Treffen selbstständig. Gleichberechtigte Teilhabe ist wichtiger Grundsatz. Es gibt eine Ort, an dem Themen besprochen und Lösungen in Eigeninitiative gesucht werden. Zugleich bildet sich ein Netzwerk, an dem Menschen andocken, in das Ideen eingespeist und der zusammengehalt gefördert wird. Ein weiteres Ergebnis ist auf Initiative des MGH der „Runde Tisch Friedrichstadt“ als Dialog zwischen wichtigen kommunalen Entscheidungsträgern wie Stadtbezirksamt, Ordnungsamt, Polizeibehörde, Erstaufnahmeeinrichtung, Ausländerrat, Strettwork, Stadtplanungsamt, Abfallwirtschaft sowie sozialen Trägern im Stadtraum. Geplant ist ebenso als Ergebnis ab März 2020 ein Generationengarten als Beteiligungsprojekt, welches im Herbst 2020 nochmals ausgeweitet werden soll.
Erfahrungsbericht
Wir haben das Mehrgenerationenhaus als beliebten Anlaufpunkt für Kunst und Gemeinschaft genutzt, um Themen im Stadtteil ins Gespräch zu bringen. Wichtig ist, einen Ort und Hilfestellungen zur Verfügung zu stellen, damit Menschen sich zusammenfinden können. Dazu ist es gut, aufmerksam im Sozialraum unterwegs zu sein, ein offenes Ohr zu haben und Veränderungen wahr- und ernst zunehmen.
Kontaktdaten
riesa efau. Kultur Forum Dresden - MGH Dresden-Friedrichstadt
Adlergasse 14, 01067 Dresden
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0351 / 8660249
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mgh@riesa-efau.de
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