Elternnetzwerk Lichtenfels
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Schlagworte:
Ausbildungs- und Arbeitsmarktnähe/ Kooperation mit der Arbeitsverwaltung, Beratung und Unterstützung von Familien, Beratungs-/ Unterstützungsangebote im Bereich Pflege/ Demenz, Bildung, Bürgerbeteiligung, Digitalisierung/Digitale Bildung, Einsamkeit, Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen, Freiwilliges Engagement, Freizeitgestaltung, Haushaltsnahe Dienstleistungen, Infrastruktur, Inklusion, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Jugendgerechte Gesellschaft, Kinderbetreuung, Offener Treff, Selbstbestimmtes Leben im Alter, Teilhabe, Vereinbarkeit Beruf und Familie
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Demografietyp:
3 Kleine und mittlere Gemeinden mit moderater Alterung und Schrumpfung
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Das Elternnetzwerk - ein Versuch eines online gestützten Community-Organizing im Kontext der Care Debatte um Sorge- und Erwerbsarbeit.
Durch viele Einzelgespräche mit Familien, Akteuren der Familienhilfe, Ämtern und Behörden in unserer nunmehr 10-jährigen Arbeit in der offenen Mehrgenerationenarbeit hörten wir immer wieder heraus, dass Familien bei der Betreuung und Förderung ihrer Kinder oft darauf angewiesen sind, dass das Umfeld, in dem sie wohnen, passende Hilfsangebote bereithält. Sie sind nur „Konsumenten“. Es gibt oft keinen Raum, in dem sie ihre konkreten Bedarfe äußern und passgenaue Hilfen bekommen können, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Wenn es gelänge einen Raum zu schaffen, in dem sie selbst ihre Problemlagen erörtern und selbst Lösungsmöglichkeiten erarbeiten könnten, könnten nicht nur die Familien, sondern der gesamte Sozialraum davon profitieren. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Familien ausreichend Kenntnisse existierender Angebote erhalten, sowie die Anbieter von Leistungen über die Arbeitsergebnisse der Community informiert werden. Ebenfalls durch mehrere Einzelgespräche wurde schnell klar, dass Familien zwar bereit sind, sich für eine solche Sache zu engagieren, aber oft die Zeitplanung ein Problem darstellen würde. Aus diesen Informationen entwickelte sich die Idee des Elternnetzwerkes. Als „Leader“ oder „Organizer“ soll das örtliche MGH dienen. Zur Umgehung des Ort/Zeit-Problems soll eine Ergänzung durch eine Online-Komponente erfolgen. Mehrgenerationenhaus dienen.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Neben den Eltern gibt es auch andere Zielgruppen, die Engagement im Bereich „Familie“ zeigen möchten, wie z.B. Jugendliche, Senioren oder Arbeitgeber. Es muss also eine Möglichkeit geschaffen werden, um alle Anforderungen eines solchen Projektes unter einen Hut zu bringen: Austausch, gegenseitige Hilfestellung, konkrete niedrigschwellige Hilfsmöglichkeiten, Einbeziehung anderer Zielgruppen, Information zu Anbietern in der Kommune und weiterführende überregionale Infos. Um den verschiedenen Zielgruppen den Zugang zu erleichtern wurden (Online-) Portale geschaffen: 1. Elternportal: Hier soll das Community Organizing direkt bei der Zielgruppe „Eltern“ ansetzen. Der Mitgliederbereich bietet die Möglichkeit eines direkten Austausches via Chat, sowie einen themenbezogenen Austausch (tauschen/leihen) via Forum. Die Mitglieder können sich mit Hilfe eines kleinen Steckbriefes unter „Teilnehmerverzeichnis“ den Anderen vorstellen und erhalten zielgruppenrelevante Veranstaltungsinfos der Region. 2. Leihgroßelternportal: Es setzt bei der Zielgruppe „Senioren“ an. Es ist „zielgruppentypisch“ relativ statisch gefasst. Es erläutert, was Leihgroßeltern sind, wie man Leihoma bzw. -opa werden kann und gibt Infos über Fortbildung und Aufwandsentschädigung. Registrierte Eltern sehen zudem bereits aktive Leihgroßeltern mit einem Steckbrief. 3. Babysitterportal: Es setzt bei der Zielgruppe „Jugendliche“ an. Es erläutert, wie man Babysitter werden kann und gibt Infos zur Vermittlungspraxis.
Wirkung
Das ENW war als Pilot für 1 Jahr geplant. Schnell wurde klar, dass auch weitere Partner Interesse an einem solchen Projekt haben, so z.B. Arbeitgeber, Einrichtungen, die Lokalpolitik,... Die Beschränkung auf die Haupt Zielgruppe "Eltern" wurde als zu klein angesehen. Derzeit befindet sich das Porjekt in der Umbauphase zu einem "Generationennetzwerk", dass das bestehende Projekt um den Gedanken eines Generationen übergreifenden Tauschringes und eines Servicebüros erweitert, um es Punkt für Punkt in Richtung einer Bürgerkommune zu entwickeln.
Erfahrungsbericht
Bei der Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit müssen neue Möglichkeiten gefunden werden, die etablierten Versorgungsstrukturen aufbrechen zu können. dabei sollte diese Diskussion nicht nur partizipativ, sondern auch intersektional und transversal geführt werden.
Kontaktdaten
BRK-Mehrgenerationenhaus Michelau
Schneyer Straße 19, 96247 Michelau
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09571 / 959031
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mgh.michelau@googlemail.com
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