Nesteldecken für Demenzkranke nähen
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Schlagworte:
Beratungs-/ Unterstützungsangebote im Bereich Pflege/ Demenz, Bürgerbeteiligung, Freiwilliges Engagement, Freizeitgestaltung, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Offener Treff
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Demografietyp:
7 Großstädte/Hochschulstandorte mit heterogener sozio-ökonomischer Dynamik
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Siedlungstyp:
Städtischer Raum
Ehrenamtliche treffen sich wöchentlich um Nesteldecken zu nähen. Diese Decken sind zum Anfassen und Erfühlen für Demenzkranke. Die fertigen Decken werden an die Seniorenheime in der Stadt verschenkt. Nähbegeisterte und Ungeübte können für einen guten Zweck kreativ tätig werden.
Was war der Hintergrund für das Projekt oder Angebot?
Demenzerkrante haben häufig das Bedürfnis Dinge über den Tastsinn wahrzunehmen. Während andere Sinne schwinden, bleibt der Tastsinn noch relativ lange erhalten. Die Decken werden Demenzerkrankten auf den Schoß gelegt, um ihnen das nesteln zu ermöglichen. Dadurch werden Erinnerungen wach und es wird den Menschen ermöglicht, sich zu beschäftigen. Nesteldecken werden im Verkauf sehr teuer angeboten. Unser Projekt soll es Menschen ermöglichen eine Nesteldecke zu erhalten, ohne viel Geld dafür auszugeben. Deshalb werden unsere Decken an Seniorenwohnheime verschenkt oder gegen eine Spende abgegeben.
Was war Ihre Projektidee?
Eine Krankenschwester/Seniorenreferentin brachte die Idee ins Plenum. Sie hatte von Nesteldecken gehört, mit denen sich Demenzerkrankte über eine relativ lange Zeit beschäftigen können. Die ökumenische Nachbarschaftshilfe „Zeit füreinander“ des Generationen-Zentrums Matthias Ehrenfried in Zusammenarbeit mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Sankt Johannis war sofort begeistert von dieser Idee und schuf einen Ort, um Nesteldecken gemeinsam zu nähen.
Wie wird das Projekt umgesetzt?
Ehrenamtliche haben die Leitung dieses Projektes übernommen. Einmal in der Woche treffen sich die Näherinnen bei uns im MehrGenerationenHaus. Nähmaschinen, Faden, Stoffe und andere Materialien wurden gespendet oder vom Haus gestellt. In dieser Zeit unterstützen sich die Näherinnen gegenseitig und geben sich Anregungen, was man auf die Decken nähen kann. Unterschiedliche Stoffe werden zusammengenäht und mit verschiedenem Material bestückt. So finden sich zum Beispiel Knöpfe, Vorhangringe, Schleifen, Reißverschlüsse, Reissäckchen, aber auch Socken auf den Decken. Demenzkranke können die Decke auf ihren Schoß oder auf den Tisch legen und an den verschiedenen Elementen herumnesteln.
Wie lange ist die Laufzeit des Projekts?
Das Projekt begann im September 2018 und momentan ist kein Ende des Projektes in Sicht, da die Gemeinschaft der Näherinnen so gut gewachsen ist und das Engagement groß ist.
Kontaktdaten
Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried e. V.
Bahnhofstraße 4-6, 97070 Würzburg
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0931 / 38668700
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info@mgh-wuerzburg.de
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