Offener Mittagstisch
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Schlagworte:
Einsamkeit, Freiwilliges Engagement, Haushaltsnahe Dienstleistungen, Inklusion, Teilhabe
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Demografietyp:
2 Alternde Städte/Gemeinden mit sozio-ökonomischen Herausforderungen
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Siedlungstyp:
Ländlicher Raum
Jeden Mittag gemeinschaftliches Essen - Hausmannskost und internationale Speisen und Gerichte
Montag bis Freitag findet jeden Mittag der offene Mittagstisch statt. Zwei bis drei Ehranamtliche kochen das Essen und bereiten den Speisesaal vor. Besucher/innen sind Senioren, Ehrenamtliche des MGH, Alleinstehende und junge Familien aus der Umgebung. Gemeinsam wird gegessen und sich über die aktuellen Geschehnisse ausgetauscht. Für viele Besucher/innen ist dieser Zeitpunkt optimal, um einander zu begegnen. Vor allem, wenn es sonst keine Berührungspunkte gibt. Jeden Monat wird ein ausländisches Gericht angeboten, welches von Personen zubereitet wird, die aus dem jeweiligen Gebiet stammen und/oder dessen Kultur leben. Einmal im Jahr findet die Interkulturelle Woche statt. Hier werden Mahlzeiten aus unterschiedlichen Regionen und Nationen gekocht. Vor dem Essen wird in einen kurzen Vortrag das jeweilige Land und die Kultur vorgestellt. Anfangs wurden ganze Abende entsprechend der Länder gestaltend. Zurückgehendes Intersse machte den Mittagstisch als Projektzeitpunkt attraktiver. Außerdem beschäftigen wir Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund in der Küche, die durch die regelmäßige Tätigkeiten ihre Deutschkenntnisse verbessern und ihrerseits kulinarische Ideen in den Speiseplan einbringen. So entsteht ein reger Austausch und stetiger Lerneffekt.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Der offene Mittagstisch entstand durch die Unterstützung von Ehrenamtlichen. Durch Besuche von Menschen anderer Kulturen wurden wir auf die Idee gebracht, deren Sitten und Geschmäcker kennen zu lernen. Auch die Integration in der Küchenarbeit trug dazu bei, öfter in andere Rezepte reinzuschnuppern und diese zu kosten. Unsere Besucher/-innen sind an einem Austausch sehr interessiert und nehmen die fremden Speisen gerne an. Gerade, wenn es sonst keinen Austausch mit anderen Nationen gibt, kann dennoch eine Schnittstelle geschaffen werden. Die Interkulturelle Woche hat das Bewusstsein sehr geweitet und nachhaltig Freude am Probieren von neuem Essen hervorgerufen.
Wirkung
Die gewünschte Wirkung wurde erreicht: das Interesse an fremden Kulturen und deren Speisen ist gestiegen; die Bereitschaft, Neues zu probieren, ebenfalls. Sowohl von den Seiten der Köch/innen als auch der Verkoster/innen besteht ein Zuwachs. Essen stellt nicht nur zufrieden, sondern es verbindet auch. Bei uns ist das sprichwörtlich erlebbar geworden. Ist die Hemmschwelle, das MGH zu besuchen durch den offenen Mittagstisch erst einmal überwunden, interessieren sich viele Menschen auch für andere Angebote im MGH, so z.B. das Spielcafe, die Fahrradwerkstatt ( wo ältere Menschen den Jugendlichen zeigen, wie man kleine Reparaturen selbst ausführt) und viels mehr.
Erfahrungsbericht
Es lonht sich, Dinge und Ideen auzuprobieren. Mit etwas Überzeugungsarbeit kann man alle Beteiligten begeistern. Differenzen zwischen den verschiedenen Kulturen (Pünktlichkeit, Verbindlichkeit; Knoblauchmenge etc.) werden entdeckt und erfordern Flexibilität. Wenn alle Seiten bereit sind, sich zumindest stückweise auf die anderen einzulassen, entsteht Gemeinschaft und Verbundenheit. Fokussiert man den Blick darauf, werden Startschwierigkeiten und widersprechende Stimmen (gegen interkulturellen Austausch) besser erträglich.
Kontaktdaten
Mehrgenerationenhaus Bautzen
Otto-Nagel-Straße 3, 02625 Bautzen
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03591 / 670515
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mgh.koordinator@kirche-gesundbrunnen.de
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