Treffpunkt Generationen Jena
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Schlagworte:
Vereinbarkeit Beruf und Familie, Beratungs-/ Unterstützungsangebote im Bereich Pflege/ Demenz, Selbstbestimmtes Leben im Alter, Bildung, Freizeitgestaltung, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Offener Treff, Freiwilliges Engagement, Teilhabe, Infrastruktur, Kinderbetreuung
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Demografietyp:
7 Großstädte/Hochschulstandorte mit heterogener sozio-ökonomischer Dynamik
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Siedlungstyp:
Städtischer Raum
Offene Treffpunkte in sechs Stadtteilen und zwei Partner für Engagement fördern gemeinsam das Miteinander der Generationen in Jena.
Treffpunkt Generationen Jena ist ein Netzwerk aus verschiedenen sozialen Einrichtungen in Jena, die das Miteinander der Generationen stadtweit fördern. Das Netzwerk ist charakterisiert durch stadtteilzentrale offene Treffpunkte für alle Generationen, die bedarfsgerecht vor Ort zu Begegnung und Austausch einladen, durch eine zentrale Koordinierungsstelle, die Informationen und Ressourcen bündelt, Strukturen vernetzt und transferiert sowie durch die stadtweite Aktivierung des Bürgerschaftlichen Engagements. Die derzeit 10 Partner fördern in über 70 Angeboten das Zusammenleben im Stadtteil, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Selbstbestimmte Leben im Alter, Bildung und Integration von benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie die Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Ziel ist es, ein generationenoffenes Denken und Handeln bei Nutzern, Institutionen und Stadtverwaltung anzuregen, damit die demografischen Problem- und Bedarfslagen gemeinsam, niedrigschwellig und ressourcenbündelnd bearbeitet werden können.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Das Netzwerk vereinigt die Ziele der Generationenübergreifenden Arbeit, Sozialraumorientierung und Engagement in seinen Treffpunkten und Angeboten. Die Angebote laden zum Treffen und Begegnen ein, zum Austausch und Aufbau neuer sozialer Beziehungen, zum gegenseitigen Lernen und Unterstützen, zur aktiven Teilhabe und zum Mitgestalten. Es sind Angebote, die z.B. Familien entlasten, Isolation Älterer vorbeugen oder benachteiligte Kinder fördern. Im Oma/Opa-Projekt gehen ehrenamtliche Großeltern 1-2 mal in der Woche in die Familien und unterstützen bei der Kinderbetreuung. Viele Familien haben keine Großeltern am eigenen Wohnort und haben wegen beruflichen Pflichten Schwierigkeiten bei der Betreuung. Die Kinder haben oft wenig Kontakt zu älteren Menschen. Die älteren Ehrenamtlichen können sich aktiv einbringen und erhalten eine „neue“ Familie. So wird bei Alleinstehenden auch Isolation vorgebeugt. Da die Patenschaften individuell ausgesucht, vermittelt und begleitet werden, entstehen lange verwandtschaftsähnliche neue Beziehungen. Auch Unterstützung im Haushalt der Älteren, zum Beispiel bei Einkäufen oder Arztbesuchen, entwickelt sich wie von selbst. Das Projekt wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern koordiniert. Weitere Angebote sind: Mutter-Kind-Sport, Familienkino, Puppentheater, Kreativwerkstatt, Mittagstische, Interkulturelle Feste, Patenschaften zwischen Jung und Alt, Besuchsdienst für Hochbetagte oder Demente, Engagementbörse, Raumbörse, Online-Kalender.
Wirkung
Durch diese vernetzende dezentrale Struktur, werden nicht nur mehr Menschen angesprochen und erreicht, sondern haben auch schnelleren und unkomplizierteren Zugang zum sozialen Leben sowie kürzere Informations-, Beratungs- und Vermittlungswege. Auf aktuelle Bedarfe kann schneller reagiert, soziale Probleme gezielter angegangen und soziale Integration und Zusammenhalt in Jena vielfältig gefördert werden. Die erfolgreiche Arbeit der einzelnen sozialen Fachgebiete Jugend, Bildung, Senioren und Integration kann über die angestrebte Generationenarbeit ressourcenbündelnd miteinander vernetzt werden und größere Synergieeffekte hervorrufen. Ein bereichs- und ressourcenübergreifendes Netzwerk von Generationenarbeit wird damit stadtweit aufgebaut, ohne dass es den Blick auf stadtteilbezogene Besonderheiten verliert.
Erfahrungsbericht
Die ÜAG gGmbH ist Träger des Mehrgenerationenhauses seit 2008. Aus den Erfahrungen der ersten Förderphase mit eigenem Haus, konnte für die Stadt Jena ein zentraler Bedarf von Koordination, Vernetzung und Weiterentwicklung der bestehenden Generationenarbeit abgeleitet werden. Bis 2011 sind in Jena in verschiedenen Stadtteilen generationenoffene und übergreifende Projekte, Initiativen und Einrichtungen entstanden. Diesem Bedarf wurde mit der Gründung des Netzwerkes und mit einem dezentralen und träger kooperierenden Konzept begegnet. Das Netzwerk leistet heute einen wesentlichen Beitrag zum Lösen von demografischen Herausforderungen und arbeitet dabei eng mit der Stadt Jena zusammen. Fachliche Themen werden zum Beispiel in regelmäßigen Gesprächen mit der Sozialplanung besprochen. Im Arbeitskreis „Miteinander der Generationen“ des Jenaer Bündnis für Familien werden gemeinsam mit der Stadtverwaltung neue Ideen und Entwicklungen diskutiert sowie stadtübergreifende Angebote initiiert. Die jährlich stattfindende „Woche der Generationen“ möchte bspw. auf Akteure und Angebote aufmerksam machen, zum Nachdenken und Mitmachen anregen und nimmt Themen des Miteinander der Generationen, wie z.B. gemeinschaftliches Wohnen oder Nachbarschaftshilfe, gesondert in den Blick. Durch die aktive Mitgliedschaft in der Landesarbeitsgemeinschaft Thüringer Mehrgenerationenhäuser und im Bundesnetzwerk Mehrgenerationenhäuser werden Erfahrungen auch landes- und bundesweit weiter gegeben.
Kontaktdaten
Treffpunkt Generationen Jena (Mehrgenerationenhaus der ÜAG gGmbH)
Holzmarkt 9, 07743 Jena
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03641 / 358727
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mgh@ueag-jena.de
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