Gemeinsam in Deutschland
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Schlagworte:
Ausbildungs- und Arbeitsmarktnähe/ Kooperation mit der Arbeitsverwaltung, Beratung und Unterstützung von Familien, Bildung, Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen, Freiwilliges Engagement, Freizeitgestaltung, Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, Kinderbetreuung, Offener Treff, Teilhabe
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Demografietyp:
4 Stabile Städte/Gemeinden in ländlichen Regionen
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Siedlungstyp:
Städtischer Raum
Projektidee: 15 Frauen mit Flucht-oder Migrationsgeschichte, mit nur geringen Deutschkenntnissen, lernen und arbeiten gemeinsam im MGH.
Gemeinsam mit dem Jobcenter Kreis Wesel entwickelten wir ein Projekt für max.15 Frauen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte, deren Bildungszugang in den Heimatländern sehr eingeschränkt war. Der Schulbesuch war nur wenige Jahre oder auch gar nicht möglich. Kenntnisse der Schriftsprache sind evtl. nur gering vorhanden. Für diese Frauen gab es keine Angebote. Die Teilnehmerinnen sollen durch praktischen Einsatz in verschiedenen Arbeitsfeldern im MGH, durch theoretische Lerneinheiten, Exkursionen und durch vielfältige Kontakte im Mehrgenerationenhaus folgende Ziele erreichen können: Besinnung auf ihre eigenen Ressourcen; Strukturierung des Alltags; Sprache und Kultur lernen durch den Kontakt u. Aktionen mit ehren- u. hauptamtlichen Mitarbeitenden des MGH; Frauenleben in Deutschland kennenlernen durch den Kontakt zu Frauen aller Generationen; Bildungs- und Berufswege kennenlernen und sich gegenseitig vernetzen und unterstützen. Durch die finanziellen Mittel des Jobcenters konnten wir eine Pädagogin in Teilzeit u. eine Hauswirtschaftlerin für das Projekt einstellen. Neu an diesem Projekt ist die Idee, speziell für Frauen ein Bildungsprojekt zu initiieren, welches sich nicht an den fehlenden Sprach- und Ausbildungskenntnissen orientiert, sondern die vorhandenen Ressourcen nutzt, um den Frauen neue Zuversicht, Freude u positive, gemeinsame Erfahrungen zu vermitteln. Dies fördert die Bereitschaft zum Lernen u. damit eine gelingende Integration, auch auf den 1. Arbeitsmarkt.
Einbindung der Querschnittsaufgaben
Für die Umsetzung des Projektes konnten wir ehrenamtliche Mitarbeiter*innen gewinnen, zum Teil mit Migrationshintergrund oder arabischen Sprachkenntnissen und mit vielfältigen Angeboten: kreatives Werken mit Ton, handwerkliche Arbeiten mit Holz, Schmuckatelier, Nähen, meditatives Bogenschießen, Kalligrafie, Bewegung und Tanz. Ein niederschwelliger Deutsch-Sprachkurs gehört auch dazu, wie gemeinsames Kochen von Gerichten aus den Herkunftsländern. Wir kooperieren mit dem Seniorenbeirat und städtischen Einrichtungen, z.B. im Bereich Bildung und Kultur: Museumsbesuche wurden organisiert, Ausstellungen konnten zum ermäßigten Preis besucht werden. Durch den Kontakt zu Besucher*innen des offenen Treffs, den Ehrenamtlichen und vielen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen im MGH erfuhren die Teilnehmerinnen Einblicke in das gesellschaftliche Leben: die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme, das Berufsleben, die gegenseitige Unterstützung. Wir ermöglichten auch, dass die Frauen ihre Kinder mitbringen konnten und damit auch Sicherheit erfuhren. Ein Höhepunkt war der gemeinsame Kinobesuch.
Wirkung
Bereits nach 6 Monaten können wir von Erfolgen berichten: 85% der Teilnehmerinnen aus 8 verschiedenen Nationen kommen regelmäßig in die Gruppe. Die Frauen konnten ihre Fähigkeiten einsetzen und Erfolge erleben, Deutschkenntnisse spielerisch erwerben und neuen Mut und Selbstbewusstsein tanken. Unser Fazit – dieses Projekt ist ein voller Erfolg für beide Seiten. Gegenseitiges Kennenlernen der Kulturen fördert das Miteinander im Mehrgenerationenhaus. Unser Haus wurde noch „bunter“. Durch die Vielfalt der Angebote fühlen sich alle Teilnehmerinnen angesprochen, es gibt keine Misserfolge. Neben den gewachsenen Kontakten zu den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, gelang es auch, die Vernetzung und gegenseitige Unterstützung zu fördern. Sie berichten aus ihren Heimatländern und auch schreckliche Erfahrungen oder große Sorgen um zurückgelassene Angehörige werden innerhalb der Gruppe erzählt. Gemeinsam mit dem Jobcenter des Kreises Wesel wird das Projekt im nächsten Jahr fortgeführt.
Erfahrungsbericht
Kontaktdaten
Mehrgenerationenhaus Bogen
Pastor-Janßen-Str. 7, 46483 Wesel
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0281 / 95238125
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mgh@skfwesel.de
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