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Generationenübergreifende Arbeit

Alle Generationen unter einem Dach

Angebote und Dienstleistungen für Menschen aller Altersgruppen: Die Begegnung und der Austausch von Jung und Alt in den Mehrgenerationenhäusern stärken den generationenübergreifenden Zusammenhalt. Dies zeigen auch aktuelle Daten der wissenschaftlichen Begleitung im Aktionsprogramm.

Die Mehrgenerationenhäuser erreichen mit ihren zahlreichen Angeboten Menschen jeden Alters. Bundesweit nutzen täglich knapp 50.000 Menschen aller Generationen die rund 450 Häuser im laufenden Aktionsprogramm. Dabei ist die Mischung der Altersgruppen ausgewogen – eines der wichtigsten Indizien für die erfolgreiche Entwicklung der Häuser. Dies belegen unter anderem die Zahlen aus dem Selbstmonitoring im Jahr 2014: Erwachsene bis 50 Jahre stellen mit 29 Prozent die größte Nutzergruppe der Mehrgenerationenhäuser, gefolgt von Kindern und Jugendlichen, die 28 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer ausmachen. Seniorinnen und Senioren sind mit 24 Prozent fast ebenso stark vertreten. Die Gruppe der so genannten älteren Erwachsenen im Alter von 51 bis 64 Jahren stellt 19 Prozent. Alle Generationen kommen in den Häusern in Kontakt und treten miteinander in den Austausch.

Erste Anlaufstelle in den Mehrgenerationenhäusern: der Offene Treff

Die beliebteste Anlaufstelle in den Mehrgenerationenhäusern ist der Offene Treff, der Mittelpunkt der Häuser, in dem Besucherinnen und Besucher herzlich empfangen werden und das Haus mit seinen Angeboten und Aktivitäten kennenlernen können. Im „öffentlichen Wohnzimmer" der Mehrgenerationenhäuser begegnen sich Menschen jeden Alters: Durchschnittlich wird der Offene Treff in einem Mehrgenerationenhaus von 58 Menschen am Tag besucht. Geöffnet ist er im Schnitt fünf Tage in der Woche mit insgesamt 40 Stunden. Fast ein Drittel aller Angebote der Häuser wie beispielsweise Lesestunden, Patenschaftsprojekte oder Handarbeitskurse finden dort statt. In gemütlicher Atmosphäre treffen dort die Generationen ohne Hemmschwellen aufeinander und können sich aktiv in die Gemeinschaft einbringen.

Alle Generationen gewinnen

Beim Zusammentreffen der Generationen in den Mehrgenerationenhäusern profitieren Jung und Alt vom gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Die Ergebnisse der Nutzerbefragung aus dem Jahr 2014 zeigen, dass jede Altersgruppe ihren individuellen Nutzen aus den Begegnungen im Mehrgenerationenhaus zieht: So haben 85 Prozent neue Dinge gelernt und dabei ihren Horizont erweitert; fast ebenso viele Nutzerinnen und Nutzer haben Unterstützung und Anerkennung im Mehrgenerationenhaus erhalten. Mehr als vier Fünftel der Kinder und Jugendlichen konnten eine positive Entwicklung eigener Kompetenzen und Fähigkeiten erzielen. Bei Erwachsenen stehen die Entlastungswirkungen durch die Inanspruchnahme von Angeboten und Dienstleistungen im Vordergrund: Knapp 60 Prozent der 20- bis 50-Jährigen gelingt es dadurch, die eigenen familiären und beruflichen Aufgaben besser zu vereinbaren und ihren Alltag zu entlasten. Ältere Erwachsene sowie Seniorinnen und Senioren profitieren hingegen insbesondere von erweiterten Kontaktmöglichkeiten, die im Mehrgenerationenhaus gegeben sind. Rund 90 Prozent dieser Altersgruppe haben durch die Nutzung von Angeboten in Mehrgenerationenhäusern ihre sozialen Kontakte erweitert und neue Menschen kennengelernt.

Das Miteinander und Füreinander stärken

64 Prozent aller Angebote in den Mehrgenerationenhäusern stärken ein generationenübergreifendes Verständnis im Mit- und Füreinander der Altersgruppen. Das im Jahr 2014 durchgeführte Selbstmonitoring ergab, dass die durch ein Miteinander der Generationen geprägten Angebote mit 42 Prozent am stärksten sind. Daneben sind 22 Prozent der Angebote vorrangig auf ein Füreinander von Jung und Alt ausgelegt, da dort eine Altersgruppe Unterstützung durch eine andere Generation erfährt. Dies unterstreicht das Alleinstellungsmerkmal der Häuser, die in ihrer Arbeit den generationenübergreifenden Ansatz täglich erfolgreich umsetzen.

Auch die Nutzerbefragung im Jahr 2014 hat ergänzende Daten zum generationenübergreifenden Miteinander gebracht: Hierbei gaben insgesamt 63 Prozent aller Nutzerinnen und Nutzer an, häufig oder sogar bei jedem Besuch Kontakt zu anderen Generationen haben. Dabei ist das Zusammenkommen von jüngster und ältester Altersgruppe besonders ausgeprägt: Über die Hälfte der Kinder und Jugendlichen hat häufig oder sogar sehr häufig Kontakt zu den Seniorinnen und Senioren im Haus.

Impulse aus der Zusammenarbeit mit Mehrgenerationenhäusern

Der generationenübergreifende Ansatz wird nicht nur in den Mehrgenerationenhäusern gelebt, sondern über Transferleistungen und Kooperationen auch in andere Einrichtungen weitergetragen. So gaben etwa 80 Prozent der Häuser im Selbstmonitoring 2014 an, Erfahrungen in der Vermittlung des generationenübergreifenden Ansatzes an Kooperationspartner und andere Kommunen zu haben.

Auch von Seiten der Kooperationspartner und Kommunen werden diese Transferleistungen der Mehrgenerationenhäuser geschätzt: So betonten etwa 70 Prozent der Befragten in der Kooperationspartnerbefragung im Herbst 2013, dass sie einen hohen oder sehr hohen Nutzen aus der Zusammenarbeit mit den Mehrgenerationenhäusern bezüglich der Erreichung neuer Zielgruppen ziehen, die für die eigene Arbeit sehr wichtig ist. Auch die Kommunen nehmen den generationenübergreifenden Ansatz durch die Zusammenarbeit mit Mehrgenerationenhäusern in ihre Arbeit auf. So bestätigen mehr als zwei Drittel der im Jahr 2013 befragten Kommunen, im Themengebiet „Zusammenkommen und Kontakt zwischen den Generationen" mit den Häusern zu kooperieren.

Mithilfe der Weitergabe von Wissen in Theorie und Praxis gelingt es den Häusern, den generationenübergreifenden Ansatz weiter voranzutreiben und örtlich zu verbreiten. Da die Arbeit der Mehrgenerationenhäuser auf alle Altersgruppen ausgerichtet ist, gestalten und vernetzen sie bedarfsorientiert den Sozialraum und setzen Impulse für die Arbeit der Kommunen. Aus Sicht der Kommunen sind die stärksten Impulse, die sie von den Häusern erhalten, die bessere Vernetzung von Angeboten über unterschiedliche Zielgruppen hinweg (71 Prozent), die Förderung des Freiwilligen Engagements (58 Prozent) sowie die Gestaltung generationenübergreifender Arbeit in der Praxis (57 Prozent).