Otto Duve
„Briefmarken sammeln ist viel mehr als nur das Kleben von Marken in ein Album!“
Briefmarken erzählen Geschichten, verbinden Menschen über Grenzen hinweg und bewahren unser kulturelles Erbe. Otto Duve ist Briefmarkensammler und engagiert sich im Mehrgenerationenhaus in Horneburg, damit dieses Hobby nicht in Vergessenheit gerät.

Wie kamen Sie auf die Idee, sich im Mehrgenerationenhaus zu engagieren?
Seit 1948 bin ich im Briefmarkensammlerverein Horneburg Mitglied. Zunächst haben wir uns im Verein privat getroffen. Als das Mehrgenerationenhaus dann im Sommer 2005 seine Türen öffnete und somit eine Möglichkeit bot, sich dort zu treffen, nahmen wir Kontakt auf und sind seit 2010 dort ein festes Angebot für all diejenigen, die ihr Herz an die Marken verloren haben.
Wie läuft eine Sitzung des Briefmarkenvereins normalerweise ab?
Wir treffen uns einmal im Monat im Mehrgenerationenhaus. Dort tauschen wir uns über die Philatelie, also die Briefmarkenkunde, aus. Das beinhaltet oft mehr als nur das Sammeln der reinen Briefmarken. Oft geht es auch um einen Blick in die Geschichte und auf die Geschehnisse, die die Marken oder auch die Post auf denen sie kleben, erzählen. Dieser Austausch ist oft sehr interessant – gerade, wenn es um alte Marken geht. Diese werden bei den Treffen auch getauscht oder verschenkt.
Oft nehmen auch Menschen Kontakt zu uns auf, die sich eine Beratung wünschen, da sie aus alten Erbschaften Briefe mit Marken oder auch ganze Sammlungen übertragen bekommen haben. Hier unterstützen wir natürlich gern.
An welche Momente im Mehrgenerationenhaus denken Sie besonders gern zurück?
Oh, da gibt es einige. Einer von ihnen war unsere Feier zum 60-jährigen Vereinsbestehen im Jahr 2008, welches wir im Mehrgenerationenhaus feiern konnten. Hier haben wir umliegende Vereine eingeladen (aus Harsefeld, Buxtehude und Stade) und ein schönes Fest organisiert, bei der der Samtgemeindebürgermeister ein Grußwort gesprochen hat. Zudem haben wir eine tolle Briefmarkenausstellung ins Haus geholt, an der sich die Besucherinnen und Besucher noch mehrere Wochen erfreuen konnten und dies auch interessiert genutzt haben.
2017 gab es auch noch einen schönen Moment, als eine Sammlerbörse veranstaltet wurde, an der wir ebenfalls mitgewirkt haben. Dafür haben wir nämlich einen Post-Sonderstempel für unsere Horneburger Barkasse ELLI des Lühe-Aue-Vereins kreieren können.
Was bedeutet Ihnen das Ehrenamt im Mehrgenerationenhaus?
Ich habe ein großes Interesse daran, dass unser Mehrgenerationenhaus als ein schöner Treffpunkt bei uns in der Samtgemeinde erhalten bleibt, ich dort immer auf freundliche Menschen treffe und ein interessanter Austausch möglich ist. Ich selbst freue mich, dass ich mit meinem Wissen andere unterstützen kann. Folglich kann nur jede und jeder gewinnen, der sich auf diese Art und Weise im Mehrgenerationenhaus einbringt.
Was macht Ihnen besonderen Spaß und wo stoßen Sie auf Herausforderungen?
Besondere Freude bereitet mir die Fachsimpelei an einzelnen Marken gemeinsam mit anderen Vereinskolleginnen und -kollegen, aber mir macht auch die Beratung von Menschen Spaß, die mit einem Anliegen zu uns kommen.
Eine besondere Herausforderung ist die Nachwuchsgewinnung. Junge Menschen für das Thema zu begeistern und ihnen zu zeigen, dass Briefmarken sammeln mehr ist als nur das Kleben von Marken in ein Album. Die Geschichten der verschiedenen Länder und der Ereignisse, die auf den Briefmarken dargestellt sind, sind immer wieder spannend. Das ist auch der Grund, warum ich regen Kontakt zu unserer Jugendpflege vor Ort halte und im Rahmen des Ferienspaßprogrammes dort immer wieder Angebote anbiete.
Sind weitere Angebote zum Thema Briefmarkensammeln für die Zukunft geplant?
Weitere Angebote sind nicht geplant. Es bleibt aber eine Herzensangelegenheit, vielleicht noch einmal eine neue Jugendgruppe einzurichten, sofern Bedarf besteht. Der regelmäßige Austausch im Rahmen des Briefmarkenvereins bleibt aber selbstverständlich bestehen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Für das Mehrgenerationenhaus und für Ihr Ehrenamt?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es auch weiterhin Interessierte für dieses tolle Hobby gibt und auch unser Nachwuchs entdeckt, wie viele Nebengebiete sich aus der Philatelie ergeben.
Für unser Mehrgenerationenhaus wünsche ich mir, dass es so gut weiterläuft, wie bisher, mit all den tollen ehrenamtlichen Menschen vor Ort!