Steffen Iwwerks
„Jeder ist bei uns eingeladen, den Bikepark zu nutzen, sei es mit dem Fahrrad, Scooter oder Skateboard.“
Wie schafft man einen Ort, an dem die verschiedensten Menschen ihre Kreativität und ihre Leidenschaft für Bewegung ausleben können? Im Mehrgenerationenhaus Linde setzt sich Steffen Iwwerks genau dafür ein – mit einem Bikepark, der mehr als nur eine…

Wie kamen Sie auf die Idee, sich im Mehrgenerationenhaus zu engagieren und welchen Mehrwert haben Sie dadurch?
Ich wurde auf das Mehrgenerationenhaus durch das jährliche Kultur Open Air aufmerksam. Als Besucher des Festivals lernte ich die Einrichtungsleiterin des Mehrgenerationenhauses Linde kennen. Durch einige Gespräche wurde mein Interesse an einem Ehrenamt geweckt. Nachdem ich auf dem Bikepark als ehrenamtlicher Helfer tätig war, zog mich das Mehrgenerationenhaus letztendlich komplett in den Bann. Über mehrere Monate hinweg setzte ich mich leidenschaftlich für die Betreuung und Weiterentwicklung des Bikeparks ein. Mein Engagement blieb nicht unbemerkt: Die positiven Rückmeldungen und die Wertschätzung meiner Arbeit führten schließlich dazu, dass ich eine Festanstellung beim Kreisjugendring Esslingen e.V. erhielt. Seit über einem Jahr bin ich nun hauptamtlich auf dem Bikepark tätig. Diese Entwicklung zeigt mir, wie wertvoll und richtungsweisend ehrenamtliches Engagement sein kann – sowohl für die Gemeinschaft als auch für die persönliche Lebensgestaltung.
Worum genau geht es beim "Bikepark"?
Bei unserem Bikepark geht es darum, Möglichkeiten für Jung und Alt zu schaffen. Unsere Hauptzielgruppen sind zwar vor allem Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 18 Jahren. Es ist jedoch auch so, dass der Park regelmäßig von Erwachsenen und Familien besucht wird. Der Park wird also generationsübergreifend genutzt, sowohl von Jungs als auch von Mädchen.
Partizipation steht bei uns an erster Stelle! Jede und jeder, der zu uns kommt und vielleicht sonst nicht die Gelegenheit hat, soll die Möglichkeit erhalten, mit dem Fahrrad, Scooter oder Skateboard zu fahren. Jede Person soll die Chance bekommen, sich zu beteiligen, ihren Charakter und ihre kreative Ader auszuleben und so ihre eigenen Ideen und Vorstellungen in den Bikepark einzubringen.
Neben der regulären Betreuung finden auch immer wieder verschiedene Veranstaltungen im Bikepark statt. In diesem Jahr organisieren wir neben dem jährlichen Shapetag auch einen Eröffnungstag mit unterschiedlichen Angeboten. Zu diesen kleineren Veranstaltungen kommen 2025 drei Großveranstaltungen hinzu: der Contest-Tag am 01. Mai, der Familientag am 11. Mai und das Sommerfest am 05. Juli. Wir versuchen, regelmäßig große Events stattfinden zu lassen, um unseren Park für alle Menschen attraktiv zu gestalten.
An welche Momente im Mehrgenerationenhaus denken Sie besonders gerne zurück?
Für mich zählt das Gesamtpaket. Es sind die Kolleginnen und Kollegen des Mehrgenerationenhaus, die Ehrenamtlichen, die jungen Engagierten, die bei uns ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) leisten, und auch die Gäste, die jeden Tag zu einem besonderen Moment machen. Es ist einfach schön, die Menschen zu sehen, gemeinsam zu lachen oder sich auch mal zu zusammen zu ärgern, wenn etwas nicht gleich klappt.
Was bedeutet Ihnen das Engagement im Mehrgenerationenhaus?
Es macht mich glücklich zu sehen, welchen Stellenwert meine Arbeit und Leidenschaft bei den Besucherinnen und Besuchern hat. Das Lob von außen motiviert mich immer wieder, mehr zu leisten, als es manchmal möglich scheint. Da meine Arbeit und mein Engagement so gut ankommen, kämpfe ich dafür, dass die Besucherinnen und Besucher das Bestmögliche bekommen. Das können neue Fahrräder, Sprungschanzen oder Sachpreise bei Veranstaltungen sein, die durch Sponsoren bereitgestellt werden. Die Momente, in denen ich in die Gesichter der Menschen schaue und sehe, dass sie glücklich und zufrieden sind, sind für mich die größte Motivation, alles zu geben, damit sie solche Augenblicke öfter erleben können.
Was macht Ihnen besonders Spaß und wo stoßen Sie auf Herausforderungen?
Besonders viel Freude bereitet mir das Engagement der Besucherinnen und Besucher im Bikepark, ihre Ideen und ihren Tatendrang mit anzupacken. Allerdings ist es manchmal eine Herausforderung, dass diese Ideen nicht zu groß werden. Denn leider kann man nicht immer alles ermöglichen. Gerade gegenüber den Kindern und Jugendlichen kann es dann herausfordernd sein, Grenzen aufzuzeigen und sie gleichzeitig zu motivieren, sich weiter einzubringen, denn beim nächsten Mal könnte es ja klappen, dass aus einer Idee Realität wird.
Sind weitere Kurse für die Zukunft geplant?
Jedes Jahr gibt es verschiedene Angebote und Veranstaltungen im Bikepark. Unser langfristiges Ziel ist es, Anfängerkurse, Sprungschulungen oder Ähnliches anzubieten. Es bestehen bereits Kooperationen mit Schulen und anderen Einrichtungen, die den Bikepark regelmäßig besuchen und auch außerhalb unserer Betreuungszeiten nutzen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft – für das Mehrgenerationenhaus und für Ihre Tätigkeit?
Mit meiner Arbeit möchte ich einen Fußabdruck hinterlassen, der lange anhält, sodass sich die Menschen in der Zukunft freuen und sich gerne daran erinnern, dass sich jemand für sie eingesetzt hat – sei es beim gelungenen Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen oder bei der weiteren Entwicklung des Hauses und seiner Projekte. Mein Wunsch ist es, dies noch sehr lange tun zu können, um die Welt ein wenig besser zu machen.
Über Steffen Iwwerks
Steffen Iwwerks ist 33 Jahre alt, kommt gebürtig aus Kirchheim und ist im Mehrgenerationenhaus Linde aktiv. Dort betreut er unter anderem den Bikepark. Seit 1998 ist er Mitglied im Sportverein und sammelte dort erste Erfahrungen, anderen zu helfen. Sein Engagement im Mehrgenerationenhaus führte ihn schließlich zu einer Festanstellung beim Kreisjugendring Esslingen e.V., wo er seit über einem Jahr hautamtlich tätig ist.